KI weiß, was du getan hast: Smarte Suche mit Microsoft Recall
Inhalte auf einem PC zu suchen, soll künftig deutlich leichter sein – dank Recall. Zudem gibt es Verbesserungen für die Bildbearbeitung.
Microsoft ist angetreten, um, wie sie sagen, "eines der häufigsten Probleme zu lösen, denen wir täglich begegnen". Gemeint ist die Suche nach Inhalten auf dem eigenen PC. Das soll dank Recall künftig deutlich leichter werden. Die Funktion vergleicht Microsoft mit einem fotografischen Gedächtnis. Es gibt zudem zahlreiche kleine Neuerungen für die Bildbearbeitung auf Copilot+ PCs.
Recall ist für die neu vorgestellten Copilot+ PCs verfügbar, es ist eine Suchfunktion. Genutzt wird der persönliche semantische Index, der vollständig auf dem Gerät erstellt und gespeichert wird, schreibt Microsoft. "Ihre Screenshots gehören Ihnen." Und: "Mit Ihren Privacy Einstellungen behalten Sie immer die Kontrolle." Recall stellt Beziehungen zwischen Inhalten her, das mache die Suche hilfreicher. Dabei beobachtet Recall offensichtlich alle Bewegungen, die Nutzerinnen und Nutzer machen. Recall weiß um geschlossene Webseiten und soll es schaffen, auch bei unscharfen Suchanfragen sinnvolle Treffer anzuzeigen.
"Aktuell müssen wir uns daran erinnern, in welchem Dateiordner es gespeichert war, auf welcher Website es sich befand, oder durch Hunderte von E-Mails scrollen, um es zu finden", heißt es im Blogbeitrag. Eigentlich gibt es bereits eine Suchfunktion, die das gesamte Gerät umfasst. Auf einer Support-Seite schreibt Microsoft: "Um Suchergebnisse von Ihrem PC und dem Web zu erhalten, tippen oder klicken Sie auf das Suchsymbol, und geben Sie in das Suchfeld ein, wonach Sie suchen." Und auch der Copilot selbst soll eigentlich die übergreifende Suche unterstützen. So heißt es auf einer Microsoft-Seite, die den Copilot erklärt: "Der semantische Index ist ein neues Feature der Microsoft 365-Suche, das Microsoft Graph verwendet, um besser mit ihren persönlichen und Organisationsdaten zu interagieren." Auch Apple hat eine Suchfunktion, die sich Spotlight nennt – mit ihr lassen sich seit Jahren Dokumente, Bilder, Musik, Programm, Kontakte und E-Mails durchsuchen. Aber: Es müssen jeweils exakte Schlagworte gefunden werden.
Lesen Sie auch
Google KI: Gemini in Python-Programmen einsetzen
KI-Assistenten helfen Entwicklern, die Qualität ihres Codes zu verbessern
Das bringt generative KI wirklich: Cases & Ergebnisse aus dem Alltag von heise
KI-Boom: Nvidia wächst rasant weiter
Donnerstag: Sicherheitslücke bei Bonitätsdaten, Chinas KI-Modell mit Reasoning
Recall scheint einen Schritt weiter zu gehen. Die neue Suche umfasst offenbar die Beobachtung des gesamten Verhaltens, selbst in Meetings, inklusive einer Art Übersetzungsfunktion, die den Kontext versteht. Eine ähnliche App gibt es bereits für MacOS. Rewind.ai schickt sich an, ein KI-Assistent zu sein, der den Überblick behält, aber auch alles weiß. Microsoft wird in seiner Beschreibung im Blogbeitrag, was Recall kann, bisher nicht besonders ausführlich.
Mehr Möglichkeiten für den Bildgenerator Image Creator
Microsoft hat zudem den Bildgenerator Image Creator verbessert. Möglich ist nun vor allem die Bearbeitung von Bildern mittels Prompts. "Durch die Verwendung der Neural Processing Units (NPUs) und leistungsstarken lokalen kleinen Sprachmodellen bieten wir innovative neue Erfahrungen für Ihre bevorzugten kreativen Anwendungen wie Paint und Fotos." Mit Restyle kann man eigene Fotos in einen anderen Stil transformieren. Auf Copilot+ PCs sind die Funktionen kostenlos, man kann "unendlich viele Bilder erstellen".
Die Adobe-Anwendungen Photoshop, Lightroom und Express sind für die Copilot+ PCs bereits verfügbar. Im Laufe des Sommers sollen Illustrator, Premiere Pro und mehr kommen. Außerdem gibt es bereits das DaVinci Resolve Studio, eine Filmschnitt-Software, CapCut für Hintergrundeffekte und weitere Anwendungen.
(emw)