Microsoft-Zeuge: Internet Explorer besser abschalten als entfernen

Als Entlastungszeuge im Kartell-Verfahren hat der Ökonomie-Professor Kevin Murphy dargelegt, dass die geforderten Sanktionen nicht im Interesse des Verbrauchers lägen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Als zweiter Entlastungszeuge im andauernden Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft hat der Ökonomie-Professor Kevin Murphy wie erwartet dargelegt, dass die von den neun klagenden US-Bundesstaaten geforderten Sanktionen nicht im Interesse des Verbrauchers lägen. Insbesondere die von den Klägern geforderte Möglichkeit, "Middleware" wie den Internet Explorer aus Windows XP zu entfernen, hält Murphy für schädlich. Statt Microsoft die enormen Kosten dafür aufzubürden und die Integrität und Stabilität des Betriebssystems zu gefährden würde es reichen, wenn PC-Hersteller die Möglichkeit erhielten, solche Features zu deaktivieren.

In seiner schriftlich eingereichten Zeugenaussage arbeitet sich der an der University of Chicago lehrende Murphy auf 119 Seiten an der Zeugenaussage von Carl Shapiro ab. Shapiro, der während der Clinton-Ära als Top-Wirtschaftsexperte im US-amerikanischen Justizministerium tätig war und heute an der University of California Berkeley lehrt, hatte als Wirtschaftsexperte der Kläger harte Auflagen gegen Microsoft befürwortet. (wst)