Microsoft dementiert Dual-Boot-Pläne für den OLPC-Laptop

Nur einen Tag, nachdem Nicholas Negroponte gegenüber einem Blogger Pläne bestätigte, den XO-Laptop mit einer Dual-Boot-Option anzubieten, dementiert der Konzern die Nachricht. Windows und OLPC ist bei Microsoft aber weiterhin ein Thema.

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Von
  • Detlef Borchers

Einen Tag, nachdem Nicholas Negroponte gegenüber einem Blogger Pläne bestätigte, den XO-Laptop des OLPC-Projekts als Windows/Linux-System mit einer Dual-Boot-Option anzubieten, dementiert Microsoft die Nachricht. Das berichtet die Reporterin Mary Jo Foley in ihrem Blog. Ein Sprecher von Microsoft erklärte demnach gegenüber Journalisten: "Wir untersuchen, wie Windows XP auf dem XO-Laptop laufen kann. Wir entwickeln aber keine Dual-Boot-Option. Unser Team arbeitet daran, Design-Richtlinien für Hersteller von Flash-Speichersystemen zu entwickeln, damit diese wiederum Systeme produzieren, mit denen Windows in bester Qualität laufen kann. Unser Ziel ist es, ein Windows in bester Qualität auf dem XO-Gerät anbieten zu können." Gleichzeitig bestätigte der Sprecher, dass im Januar eingeschränkte Testläufe mit Windows XP stattfinden, empfahl aber den Journalisten, sich direkt an das OLPC-Projekt zu wenden.

Hintergrund der Korrektur von Negropontes Behauptungen bildet die Tatsache, dass bei Microsoft ein Team von etwa 40 Programmierern daran arbeitet, Windows XP auf den Laptop zu bringen. Da der OLPC-Laptop keine Festplatte und nur 1 GByte Speicher besitzt, entschied man sich bei Microsoft für die Variante, Windows zusammen mit einem abgespeckten Office von einem SD-Flashspeicher mit mindestens 2 GByte Kapazität zu starten. Diese Variante, für die Microsoft ein eigenes BIOS entwickelte, wird derzeit getestet. Der Schwerpunkt der Tests soll auf der Anpassung von Windows an den Bildschirm des Rechners liegen, andere Fähigkeiten des kleinen Rechners wie etwa das flexible Vernetzen in der Schule sollen ausgespart bleiben. Ziel ist es, so ein Microsoft-Blogger, ein möglichst authentisches Windows-Feeling zu portieren.

Möglicherweise hat die Tatsache, dass ein SD-Flashspeicher mit eigenem BIOS den OLPC-Laptop starten soll, Negroponte dazu verleitet, die Technik ungenau als Dual-Boot zu beschreiben, was den Eindruck erweckte, der Kinder-Laptop könne wechselweise mit verschiedenen Systemen betrieben werden. (Detlef Borchers) / (pmz)