Microsoft entwickelt digitales "Einklebebuch"

Die Entwicklungslabors des Redmonder Softwarekonzerns präsentieren wieder einmal ihre Projekte, darunter auch eine Software, die Daten aus verschiedenen Quellen zusammenträgt und diese anderen Nutzern zukommen lässt.

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Mit einer neuen Software von Microsoft sollen sich künftig Ergebnisse von Internet-Recherchen, aber auch von Suchen in anderen Medien mit Freunden und Kollegen teilen lassen. Eine erste Testversion der "Mix" genannten Anwendung werde in rund sechs Monaten zur Verfügung stehen, teilte Microsoft im Rahmen des alljährlichen TechFest mit. "Mix" soll automatisch ein neues Dokument mit Daten von der Festplatte des Nutzers und weiterführenden Links erstellen, das sich per E-Mail weiterleiten lässt.

Der Chef der Microsoft-Forschungsabteilung, Rick Rashid, beschreibt "Mix" als "lebendes Einklebebuch". Der Anwender könne beispielsweise Familienbilder, E-Mails und Links zu Lieblingsorten zusammentragen, ohne eine Web-Seite erstellen zu müssen. Außer Familienbande oder freundschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, könne Mix aber auch im Geschäftsbereich eingesetzt werden. Es gebe zum Beispiel häufig Arbeitsgruppen, deren Beteiligte gemeinsam auf stets aktuelle Informationen wie Forschungsergebnisse zugreifen müssen.

Im Rahmen des TechFests präsentieren die Entwicklungslabors des Softwareriesen ihre Projekte. Beispielsweise wird an einem "Web Assistant" gearbeitet, der Such-Ergebnislisten nach Wichtigkeit oder Inhalt sortieren kann. Sucht man zum Beispiel nach dem Namen "Bush", soll sich die Trefferliste sortieren lassen in die Ergebnisse sowohl für den Football-Spieler Reggie als auch den Präsidenten George W.

Ein weiteres Projekt kümmert sich darum, die von der Sloan Digital Sky Survey gewonnenen Bilder vom Weltall ähnlich aufzubereiten, wie es bei Bildern von der Erde in Virtual Earth bereits geschehen ist. So könnten sich die Nutzer als "digitale Astronauten" fühlen. Den Nachwuchsmangel in den Computerwissenschaften versuchen die Microsoft-Forscher durch einen virtuellen Roboter namens Boku zu beheben. Diesen sollen Kinder über die Xbox programmieren und mit ihm interagieren können. (anw)