Microsoft erneut im Visier der Wettbewerbshüter

Das amerikanische Justizministerium ermittelt gegen Microsoft wegen der Investition in das kanadische Software-Haus Corel.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Eine neue Runde im Streit um die Monopolismus-Vorwürfe gegenüber dem Softwareriesen Microsoft hat das amerikanische Justizministerium eingeläutet: Im Visier der Kartellwächter steht jetzt die Beteiligung Microsofts am kanadischen Softwarehersteller Corel. Auch der Kauf von Great Plains Software durch Microsoft und das Lizenz-Abkommen mit Borland will die Antitrust-Abteilung des Justizministeriums nun genauer unter die Lupe nehmen.

Im Oktober letzten Jahres hatte Microsoft insgesamt 24 Millionen Aktien im Wert von 135 Millionen US-Dollar des angeschlagenen Herstellers von WordPerfect und CorelDraw gekauft, und sich so zum größten Anteilseigner von Corel gemacht. Im Mittelpunkt des Interesses steht nun die Frage, ob Microsoft mit diesem Deal den Wettbewerb im Bereich der Office-Software aushöhlen kann.

Corels Textverarbeitungssoftware WordPerfect gibt es auch (noch) in einer Linux-Version. Schon kurz nach dem Einstieg von Microsoft waren aber erste Gerüchte aufgekommen, dass Corel seine Linux-Aktivitäten aufgeben werde und sich verpflichtet habe, seine Software vorrangig für Microsofts .NET zu entwickeln. Im Januar schließlich hatte Corel-Chef Burney bekannt gegeben, dass seine Firma einen Strategiewechsel vollziehe und seine Linux-Abteilung in eine eigene Firma auslagern werde.

Aus Redmond wurden die neuerlichen Untersuchungen mittlerweile bestätigt: "Wir werden mit den Behörden kooperieren", teilte Sprecher Jim Cullian mit. Das amerikanische Justizministerium hat von Microsoft die Herausgabe aller Unterlagen gefordert, die im Zusammenhang mit der Corel-Investition stehen. (pmz)