Microsoft erwartet keine Gewinne mit der Xbox 1

Microsofts Finanzchef meinte, man müsse in der nächsten Generation der Xbox auf jeden Fall kostengünstigere Chips und billigere Komponenten verbauen, um einen Gewinn mit der Konsole erwirtschaften zu können.

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Von
  • Jürgen Kuri

Immerhin 14,5 bis 16 Millionen Exemplare seine Spielkonsole Xbox will Microsoft bis zum Ende des Geschäftsjahres 2004 abgesetzt haben, hieß es bei der Vorlage der Bilanzen für das zweite Quartal. Bis dato zeigte sich Microsoft mit den Verkäufen ganz zufrieden und reklamiert in Europa auch den zweiten Platz hinter Sonys Playstation 2 und vor Nintendos Gamecube für sich. Aber Gewinne? Nein, Gewinne erhofft sich Microsoft nicht von der Spielkonsole -- zumindest nicht von der momentan verkauften ersten Version, wie Microsofts Finanzchef John Connors nun auf einem Treffen mit Finanzmarktexperten und Analysten erklärte.

Beobachter schätzen, dass Microsoft bei jeder verkauften Xbox einen Verlust von 100 US-Dollar macht. Connors meinte, man müsse in der nächsten Generation der Xbox auf jeden Fall kostengünstigere Chips und billigere Komponenten verbauen, um einen Gewinn mit der Konsole erwirtschaften zu können: "Bei den gegenwärtigen Kosten gibt es keine Möglichkeit, Geld mit dieser Generation der Konsole zu verdienen."

Die Sparte Home and Entertainment, zu der neben der Spielkonsole Xbox beispielsweise auch die PC-Spiele gehören, machte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2004 einen Verlust von 273 Millionen US-Dollar; für das vor kurzem abgeschlossene zweite Quartal 2004 liegen die Gewinn- und Verlustrechnungen der einzelnen Sparten noch nicht vor. Im Gesamtjahr 2002 fiel ein Verlust von 874 Millionen US-Dollar an, im Geschäftsjahr 2003 von 924 Millionen US-Dollar.

Solche Verluste sind allerdings bei liquiden Mitteln in einer Höhe von mittlerweile 52,777 Milliarden US-Dollar recht einfach zu verschmerzen -- vor allem, wenn sich damit die Hoffnung verbindet, einen prestigeträchtigen Markt aufrollen zu können, der möglicherweise auch für die Positionierung bei den Unterhaltungszentralen des digital vernetzten Zuhauses eine wichtige Rolle spielt. Da erscheint eine weitere Preissenkung auch nicht völlig unwahrscheinlich: Laut CNN Money gehen einzelne Analysten in den USA davon aus, dass Microsoft den Preis für die Xbox 1 noch bis zum Sommer auf 99 US-Dollar senken könnte

Für die Xbox 2 wollte Connors übrigens weiterhin keinen Erscheinungstermin nennen. Bislang sind Termine Ende 2005 bis Anfang 2006 im Gespräch -- während die Hardware nach Vereinbarungen etwa IBM, ATI und SIS als Chiplieferanten offensichtlich immer weiter Gestalt annimmt. (jk)