Microsoft erweitert Bing-Suchmaschine um Ergebnisse generativer KI

Die neue "Generative Bing Suche" stellt KI-Ergebnisse in den Vordergrund bei Microsofts Suchmaschine. Traditionelle Suchergebnisse werden an den Rand gedrängt.

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Bing.com in Adresszeile eines Smartphone-Browsers, daunter ein Logo fĂĽr Microsoft Bing

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Microsoft stellt die Ergebnisseite seiner Suchmaschine Bing massiv um, generative Künstliche Intelligenz (KI) rückt in den Vordergrund. Die neue "Generative Bing Suche" zeigt KI-generierte Ergebnisse prominent auf der linken Seite, während die traditionellen Suchergebnisse Bings in einer deutlich schmaleren Spalte rechts daneben platziert sind. Diese Funktion ist bislang einer begrenzten Anzahl Nutzern vorbehalten, soll in den nächsten Monaten aber weiter ausgerollt werden. Interessanterweise erwähnt Microsoft seinen Copiloten hier gar nicht.

Anfang 2023 hat Microsoft Bing und Edge mit KI aufgerüstet, wodurch sich Nutzer von einem KI-Chatbot assistieren lassen können. Später hat der Konzern seinen KI-Assistenten Copilot genannt. Auf Basis der entsprechenden Sprachmodelle hat Microsoft dann seine generative KI-Suche für Bing entwickelt. Der Copilot selbst ist aber weiterhin in der oberen Tab-Leiste erreichbar, sollte der Anwender mit dem KI-Chatbot kommunizieren wollen.

Die neue Ergebnisseite zeigt oben eine KI-generierte, zusammenfassende Antwort auf die Suchanfrage. Laut Microsoft-Blog produziert Bings generative Suche eine "maßgeschneiderte und dynamische Antwort" von großen und kleinen Sprachmodellen, die auf Millionen Quellen basieren. Einige Quellen werden unterhalb der Zusammenfassung verlinkt. Darunter platziert Bing weitere Informationen, die mit der Suchanfrage zusammenhängen könnten. Ein Index am linken Rand erlaubt direkten Zugriff darauf, die traditionellen Suchergebnisse sind rechts aufgelistet.

Microsoft Bing Suchergebnisse (2 Bilder)

Ergebnisse der generativen Bing-Suche
(Bild: Microsoft )

Microsoft ist sich nach eigenen Angaben bewusst, dass Internet-Anbieter und Website-Betreiber besorgt sind, dass KI-generierte Suchergebnisse in ausfĂĽhrlicher Darstellung Website-Besucher kostet, weil vielen Nutzern diese Informationen ausreichen. Der Konzern beobachte den Effekt seiner generativen Suche auf den Traffic der Informationsquellen. Erste Analysen wĂĽrden aber zeigen, dass die Zahl der Klicks auf verlinkte Webseiten gleich bleibt bei der generativen Bing-Suche gegenĂĽber traditionellen Suchmaschinen. Feedback der ersten Nutzer soll bei der Weiterentwicklung der Bing-Suche helfen.

Neben Microsoft testet auch Google eine KI-basierte Suche. Diese "Search Generative Experience" fasst lange Webseiten zusammen und soll helfen, komplexe Themen leichter zu verarbeiten. Doch nachdem Googles KI-Suche Malvertising und Malware-SEO empfiehlt und hanebüchene KI-Antworten gibt, musste Google händisch nacharbeiten und hat die Funktion wieder eingeschränkt. Die KI-Suche wird momentan nicht allen Google-Nutzern angeboten.

(fds)