Microsoft gibt München nicht auf

Microsoft bleibt beharrlich und will den Kampf um das 30-Millionen-Euro-Projekt, die Stadt München mit 14.000 PCs auszustatten, nicht zu den Akten legen.

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Von
  • Oliver Lau

Auch wenn Microsoft bei Umsätzen in Milliardenhöhe nicht unbedingt auf den 30-Millionen-Euro-Auftrag, die Stadt München mit 14.000 PCs auszustatten, angewiesen ist, bleibt der Softwarekonzern hartnäckig. Gegenüber heise online betonte Microsoft-Pressesprecher Thomas Baumgärtner: "Man kennt es von Microsoft nicht anders -- natürlich geben wir nicht auf und kämpfen weiter. Wir werden das Thema weiter aufgreifen, auch wenn wir die Entscheidung des Stadtrates akzeptieren." Womöglich klingeln aber auch die Worte des Microsoft-Vertriebschefs Orlando Ayala noch in den Ohren der deutschen Kollegen: "Verlieren Sie unter keinen Umständen gegen Linux!"

Wohl den Gedanken an den Sonderfonds und die Studie der IDC, Windows sei langfristig günstiger, im Kopf, konnte Baumgärtner getrost insistieren, dass das Microsoft-Angebot "die preiswertere Lösung" sei und "den leeren Kassen der Kommunen" entgegenkomme. "Wir werden nach wie vor ein guter Gesprächspartner für die Stadt sein, wenn sie das wünscht", fügte er an. Wenig Verständnis hatte Baumgärtner für die politischen Rangeleien, die seiner Meinung zu der Entscheidung pro Linux geführt haben: "Bei der Abstimmung im Münchner Stadtrat hat man die Polarisierung schon gesehen: Auf der einen Seite SPD, Grüne und ÖDP, die sich aus quasi ideologischen Gründen für eine Open-Source-Lösung entschieden haben und auf anderen Seite die CSU." Gegenüber der Wirtschaftszeitschrift Capital hatte Microsoft-Deutschland-Chef Jürgen Gallmann zuvor gesagt, er setze nun auf eine Intervention der CSU, um die Diskussion wieder ans Rollen zu bekommen.

Baumgärtner lenkte ein wenig wehmütig die Aufmerksamkeit auf die Entscheidung in Frankfurt: Zwar sehe er "in der München-Entscheidung für Linux nicht die ganz große Signalwirkung", aber "immerhin hat sich am gleichen Tag die Stadt Frankfurt für das Microsoft-Angebot entschieden, wie schon viele Städte und Kommunen zuvor." (ola)