Microsoft gibt Tuning-Tipps für Windows Vista

Als weiterer Teil der Marketingkampagne, mit der der schlechte Ruf von Vista aufpoliert werden soll, verbreitet Microsoft nun einige altbekannte Tipps und Tricks.

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Von
  • Axel Vahldiek

In einem wahlweise im PDF- oder XPS-Format erhältlichen Dokument zählt Microsoft einige altbekannte Tipps auf, die Windows Vista in irgendeiner Form beschleunigen sollen. So solle man überflüssige Autostarts und Dienste abschalten – ein Tipp, der auch für ältere Windows-Versionen gilt, ist er doch der einzige, der bei Tests von c't zu wirklich messbaren Geschwindigkeitssteigerungen führte (siehe c't 17/05, S.102, kostenpflichtiger Download). Keine mess-, aber oft zumindest eine fühlbare Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit von Windows verspricht das Deaktivieren der visuellen Effekte. Auch ein altbekannter Tipp, der nicht nur für Windows Vista gilt: Man kann schneller weiterarbeiten, wenn man den PC abends nicht herunterfährt, sondern nur schlafen legt (siehe c't 21/05, S. 112, kostenpflichtiger Download).

Andere Tipps aus dem Dokument helfen nachweislich nur in den seltensten Fällen, etwa das Aktivieren von Readyboost (der Einsatz eines USB-Sticks als zusätzlicher Cache, siehe c't 21/07, S. 106 kostenpflichtiger Download) oder das Defragmentieren der Festplatte (siehe c't 21/05, S. 186 kostenpflichtiger Download).

Das Dokument stellt einen weiteren Teil der Marketing-Kampagne dar, mit der Microsoft derzeit versucht, Vistas schlechtes Image aufzupolieren. Zuvor wurden bereits einige Whitepaper etwa zum Einsatz in Unternehmen oder mit Vergleichen des Funktionsumfangs veröffentlicht, die allerdings nur die gewohnten Schlagwörter enthielten ("Sicherer!", "Schneller!", "Stabiler!", "Innovativer!") – und wohl auch nicht bei jedem Unternehmen zur gewünschten Resonanz führen: Intel und Daimler etwa haben bereits abgewinkt. Erst kürzlich wurde zudem eine Website zum "Mojave-Experiment" online gestellt: PC-Nutzer, die bislang angeblich Vista zwar nicht kannten, aber dennoch eine negative Einstellung dazu hatten, bejubelten dabei Videos einer scheinbar neuen Windows-Version mit dem Codenamen "Mojave", bei der es sich in Wirklichkeit um Vista handelte. (axv)