Microsoft hält nach Google-AOL-Deal Ausschau nach Verbündeten

Durch einen Blog-Eintrag eines MSN-Managers treiben Spekulationen Blüten, welches Unternehmen mit Microsoft in Gespräche über eine Kooperation getreten sein mag.

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Ian McAllister, Program Manager bei MSN, hat kürzlich an einem Treffen mit Verantwortlichen eines Unternehmens teilgenommen, das Microsoft dabei helfen soll, erfolgreich mit den Rivalen Google und AOL zu konkurrieren. "Ich werde den Namen des Unternehmens nicht mitteilen, bin aber sicher, dass Sie zu 99 Prozent ein Kunde sind", schreibt McAllister in seinem Blog. Bei dem Treffen sei es darum gegangen, neue Wege der Kooperation im Such- und Anzeigengeschäft zu finden. Dabei gehe es darum, Google daran zu hindern, auf diesem Gebiet noch mehr zu dominieren.

Marktbeobachter spekulieren nun über die ominöse Firma, die McAllister nicht nennen wollte. Nach seinen Äußerungen könne es sich nur um ein Unternehmen mit ähnlichem Bekanntheitsgrad wie Google und AOL handeln, da bleibe außer Yahoo kaum noch ein anderes übrig. Da es sich aber um "Kunden" handelt, von denen der MSN-Manager spricht, meinen andere Experten, es handele sich eher um einen Internet-Provider denn um ein Webportal oder einen Such-Dienstleister. Hier komme Comcast in Frage. Der Breitbandkabel-Anbieter ist Marktführer in der Region Seattle, in der McAllister lebt. In weiteren Medien wird auch eBay ins Spiel gebracht.

Diese Woche war offiziell bekannt geworden, dass sich Google mit einer Summe von 1 Milliarde US-Dollar zu 5 Prozent an AOL beteiligt. Zuvor waren Microsoft, das sich nach einer Strategiewende mehr auf Geschäfte im Internet verlegen will, größere Chancen im Bietergerangel um America Online zugesprochen worden. Anstelle einer Kooperation könnte für Microsoft-Chef Steve Ballmer, der das Internet erobern will, nach traditionellem Redmonder Muster auch eine Übernahme in Frage kommen. Der finanzielle Spielraum ist mit rund 40 Milliarden US-Dollar in der Microsoft-Kasse gegeben, doch die in Frage kommenden Kandidaten seien zu klein, um es mit Google/AOL aufnehmen zu können, meinen Analysten. MSN solle sich eher auf neuere Bereiche der Internetsuche verlegen, wie zum Beispiel auf die Audio- und Videosuche. (anw)