Microsoft integriert KI-Shopping-Funktionen in Bing und Edge

Microsoft führt KI-Shoppinghilfen für Bing und Edge ein: Einkaufslisten, Preisvergleiche und Paket-Tracking.

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(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 3 Min.

Am Ende muss auch Microsoft mit OpenAI Geld verdienen: Das funktioniert künftig etwa dank einer neuen Integration für Shopping-Ergebnisse in Bing und Edge – samt Affiliate-Gebühr. Künstliche Intelligenz (KI) sucht dabei passende Produkte zur Suchanfrage, aber beispielsweise auch ähnliche Produkte. So weit, so bekannt von anderen Suchmaschinen.

Neu ist bei Microsofts Shopping-Funktionen, dass die KI Kaufanleitungen erstellt: Schulkinder bekämen Listen an die Hand, was sie für das Schuljahr brauchen, doch für das College gäbe es so etwas nicht mehr, schreibt Microsoft. Nun soll Bing helfen: Gibt man in das Suchfeld "College supplies", also etwa "Hochschul-Bedarf", ein, hat die Suchmaschine dank GPT im Rücken eine passende Liste parat. Wie in allen bekannten Shopping-Suchen werden dann verschiedene passende Produkte angezeigt. Warum diese Produkte konkret ausgewählt wurden, ist allerdings wenig transparent.

Die Guidelines, wie Microsoft die Einkaufslisten im Blogbeitrag nennt, sind über die Edge-Seitenleiste und im Bing-Chat erreichbar. Allerdings sind sie bei Bing zunächst nur in den USA verfügbar, Edge kann weltweit Einkaufslisten vorschlagen.

Begründet wird die Funktion im Blogbeitrag mit einem immer anstrengender werdenden Online-Shopping, das sich wie "Arbeit" anfühle. "Unser Ziel ist es, mehr Freude ins Einkaufen zu bringen – vom anfänglichen Funken der Inspiration bis zum aufregenden Unboxing-Erlebnis – indem der Prozess einfacher wird, und Sie vertrauen können, dass Sie den richtigen Artikel zum richtigen Preis erhalten." Auf der Hochschul-Einkaufsliste steht beispielsweise ein Noise-Cancelling-Headset, damit man sich unabhängig von seiner Umgebung auf eine Aufgabe konzentrieren kann. Doch welches sollte man auswählen? Auch da kann Bing mit Argumenten helfen, von Preisen bis Funktionen zu Bewertungen. Diese fasst der Chatbot zusammen. Herausforderung dürften auch für eine KI die zahlreichen Fake-Bewertungen im Internet sein – aber vielleicht kann Bing immerhin jene herausfischen, die der Chatbot selbst oder ChatGPT verfasst hat.

Bing und Edge sind zugleich Preisvergleich-Tools. Aktuelle Preise als auch der zuletzt günstigste Preis werden angezeigt. Dafür arbeite man mit großen US-Händlern zusammen. Edge kann automatisch Coupons und Cashback einlösen, selbst das Paket-Tracking ist im Browser abrufbar. Man muss also keine Mails für die Bestätigung oder zum Verfolgen öffnen. Microsoft hatte bereits angekündigt, dass Werbung in die Antworten der Bing-Chatfunktion ziehen wird.

Microsoft erwähnt auch, wie frustrierend es sein kann, wenn zunächst angezeigte Angebote beim weiteren Klicken nicht mehr funktionieren. Das könnte ein Seitenhieb auf Google sein – die gelisteten Angebote im Shopping-Karussell bieten häufig nicht mehr die gewünschte Größe oder sind anders eingeschränkt. Googles Shopping-Funktionen sind ebenfalls zahlreich. Man kann beispielsweise Produkte bei Google Lens, also per Bild, eingeben, und nach diesem oder ähnlichen Produkten suchen. Sogar die Anweisung, etwas in einer anderen Farbe zu suchen, kann Googles Shopping-KI. Und auf die Frage, was man fürs College brauche, weiß Google zumindest in der Vorschau Antwort. Daraufhin muss man aber weitere Eingaben treffen.

(Bild: Screenshot Google )

(emw)