Microsoft kündigt Windows 10 21H1 an und beginnt die Beta-Testphase

Im ersten Halbjahr 2021 wird es eine neue Version von Windows 10 in Gestalt eines eher kleinen Updates geben, das als Frühjahrsupdate 18 Monate Support erhält.

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(Bild: charnsitr/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Günter Born

John Cable, bei Microsoft zuständig für den Bereich "Program Management, Windows Servicing and Delivery", hat in einem Blogeintrag das für die erste Jahreshälfte 2021 geplante Windows 10-Funktionsupgrade 21H1 angekündigt. Neu ist, dass es im Gegensatz zu vergangenen Frühjahrs-Updates erstmals als "kleines Funktionsupdate" ausgeliefert werden soll.

Nutzer-Feedback sowie die intensiven Homeoffice-Erfahrungen des vergangenen Jahres hätten Microsoft aufgezeigt, dass die bisherigen halbjährlichen Funktionsupdates mit großen Änderungen den meisten Nutzern eher unwillkommen seien, heißt es in Cables Ankündigung zu Windows 10 21H1. Daher soll sich die neue Version auf einige wenige Verbesserungen beschränken, die Nutzern derzeit besonders wichtig sind.

Cables Ankündigung entsprechend hebt der Blogeintrag nur wenige geplante Änderungen hervor:

  • Bei Systemen mit mehreren Kameras, die die Windows Hello-Anmeldung unterstützen, soll der Nutzer die externe Kamera als Präferenz einstellen können.
  • Im Zusammenhang mit dem Windows Defender Application Guard, der nur in Unternehmensumgebungen eine Rolle spielt, strebt Microsoft Performance-Verbesserungen unter anderem im Zusammenhang mit dem Öffnen von Dokumenten an.
  • Ein Update des Windows Management Instrumentation (WMI) Group Policy Service (GPSVC) soll in 21H1 eine Leistungsverbesserung bei unterstützten Remote-Arbeitsszenarien mit sich bringen.

Windows Insider können das Update – oder wenigstens die erste Testversion der Insider Preview Build 19043.844 (21H1) – bereits ausprobieren: Microsoft hat sie als Update KB4601382 freigegeben. Insider, deren Systeme mit Windows 10 20H2 (Oktober 2020 Update) bestückt und die im Beta- oder Release Preview-Channel angemeldet sind, erhalten KB4601382 bei einer Suche nach Updates über die "Einstellungen"-Seite von Windows Update. Weitere Details nennt eine Ankündigung auf blogs.windows.com.

Bisher hatte Microsoft im Frühjahr jeweils ein großes Funktionsupdate verteilt, bei dem ein komplettes Installationsabbild in Gbyte-Größe von den Microsoft-Servern heruntergeladen und installiert wurde. Bei diesem Ansatz wird die gesamte Basis von Windows 10 bei der Installation ausgetauscht, was in der Vergangenheit häufig zu erheblichen Problemen nach dem Release der neuen Versionen und teilweise auch zu einem Stopp der jeweiligen Rollouts führte.

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Seit Windows 10 Version 1909 verfolgt Microsoft das Konzept der "kleinen Funktionsupdates", bei dem neuere Funktionen bereits in der jeweiligen Frühjahrsversion per Windows Update integriert werden. Bei Freigabe des Herbstupdates sorgt dann ein per Windows Update ausgeliefertes, nur wenige hundert Kilobyte großes, "Enablement Update"-Paket dafür, dass die bereits im Frühjahrsupdate enthaltenen Funktionen freigeschaltet und die Build-Nummer umgestellt wird. Dieser Ansatz ermöglicht nicht nur ein reibungsloseres und schnelleres Upgrade auf die Herbst-Versionen, da der Download und die Installation der großen Abbilddateien entfallen. Es ermöglichte Microsoft in der Vergangenheit auch, die gleichen Update-Pakete jeweils für Windows 10 Version 1903/1909 sowie für Windows 10 Version 2004/20H2 auszuliefern.

Bei Windows 10 21H1 wird dieser Ansatz erstmals auch bei einem Frühjahrsupdate genutzt: Anwender mit Maschinen, auf denen Windows 10 Version 2004 oder Version 20H2 vorhanden ist, sollen über das Enablement Update (KB5000736) aufgerüstet werden. Nur Systeme, auf denen noch Windows 10 Version 1909 läuft, benötigen ein Funktionsupdate in Form eines vollständigen Installationsabbilds.

Windows 10 21H1 wird, wie auch bisherige Frühjahrsupdates, maximal 18 Monate Support durch (Sicherheits-)Updates erhalten. Ein größeres Funktionsupdate mit Änderungen am Unterbau und am Design der Oberfläche von Windows 10 wird frühestens für die Build 21H2 im Herbst 2021, oder, je nach Einfluss der Coronavirus-Pandemie, auch erst 2022 erwartet.

(ovw)