Microsoft legt Programmierschnittstellen offen

Der Softwarekonzern hat nun bekannt gegeben, welchen Sanktionen sich das Unternehmen freiwillig unterwerfen will.

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Microsoft hat nun bekannt gegeben, welchen Sanktionen sich das Unternehmen freiwillig unterwirft. Ende August will Microsoft insgesamt 272 interne Schnittstellen zwischen Betriebssystem und seiner Middleware, Application Programming Interfaces (APIs), dokumentieren und gebührenfrei in seinem Developer Network (MSDN) veröffentlichen, heißt es in einer Mitteilung. Damit könnten Entwickler ihre Anwendungen besser auf das Betriebssystem abstimmen. Zudem will der Softwarekonzern 113 bislang nicht veröffentlichte Protokolle, die bei der Kommunikation zwischen Client und Server verwendet werden, für Server-Hersteller zur Lizensierung bereitstellen.

Anwender und PC-Hersteller können mit dem für die zweite Jahreshälfte angekündigten Service Pack 1 für Windows XP den Internet Explorer, Windows Media Player, Outlook Express, Windows Messenger und die Java Virtual Machine ausblenden und andere Software installieren. Mit dem Service Pack 3 für Windows 2000 ist dies bereits seit voriger Woche möglich. Außerdem sollen die 20 größten PC-Hersteller flexiblere OEM-Lizenzen für Windows bekommen.

Ob Microsoft mit diesen Maßnahmen -- das Unternehmen nennt sie "Settlement Program Milestones" -- Richterin Colleen Kollar-Kotelly milde stimmen will oder ob sie bereits den Ausgang des Verfahrens signalisiert hat geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die Maßnahmen hatte Microsoft bereits im November 2001 mit dem US-Justizministerium und neun Bundesstaaten außergerichtlich ausgehandelt. Sie bedürfen noch der Zustimmung der Richterin. (anw)