Microsoft legt Windows Mail und Kalender lahm
Mitte Juli fängt Microsoft an, die Funktionen von Windows Mail und Kalender zu beschneiden. Nutzer sollen zum neuen Outlook wechseln.
Microsoft nennt den weiteren Fahrplan zur Ablösung der Windows Mail- und Kalender-Programme. Diese sollen durch das umstrittene neue Outlook ersetzt werden, einer Progressive-Web-App, die etwa Log-in-Daten für IMAP-Konten prinzipbedingt auf Microsofts Servern speichert. Ab Mitte Juli will Microsoft die alten Windows-Programme unbrauchbar machen.
Im Microsoft 365 Admin-Center hat das Unternehmen am Wochenende einen Eintrag eingestellt, demzufolge ab Mitte Juli als veraltet geltende Outlook-Clients "in Rente geschickt werden". Betroffen seien demnach Nutzerinnen und Nutzer von veralteten Versionen unter Android, iOS, macOS und Windows sowie von Windows Mail und Windows Kalender.
Abhilfe: Neues Outlook installieren
Unter den Details erörtert Microsoft, dass Organisationen, die individuelle Domains nutzen (sogenannte Vanity Domains), eingeschränkte Funktionen in Outlook für Android vor 4.2342, Outlook für iOS vor 4.2411, Outlook für Mac vor 16.73 sowie in Windows Mail und Kalender zu erwarten haben. Als Gegenmaßnahme empfehlen die Autoren, dass Nutzer auf das neue Outlook für Windows und die jüngsten Versionen von Outlook für Android, iOS und Mac umsteigen sollten.
Worin die Einschränkungen genau bestehen, nennt Microsoft in der Übersicht nicht. Medienberichten zufolge soll jedoch die Fähigkeit zum Mail-Empfang und -Versand abgewürgt werden. Es lassen sich demzufolge alte Mails und Einträge nur noch lesend ansehen. Als Zeitplan nennt Microsoft, dass die Verstümmelung der Software Mitte Juli starten und bis Ende September 2024 beendet sein soll.
Die Konkretisierung folgt ziemlich genau ein Jahr, nachdem Microsoft den Austausch der Mail- und Kalender-Apps von Windows mit dem neuen Outlook angekündigt hatte. Eine weitere Mitteilung von Microsoft, die zuletzt vor drei Wochen aktualisiert wurde, nennt jedoch abweichend von den nun veröffentlichten Plänen ebenso den 31. Dezember als das Support-Ende von Windows Mail, Kalender und People.
Alte Webbrowser werden ausgesperrt
Der Eintrag im Admin-Center von Microsoft 365 beschreibt zudem, dass der Outlook-Web-Zugriff mit veralteten Webbrowsern ab Mitte August Fehlermeldungen anstatt der gesuchten Web-Oberfläche anzeigen soll. Das betrifft den Internet Explorer, Microsoft Edge Legacy, Microsoft Edge bis einschließlich Version 79, Google Chrome bis einschließlich Version 79, Safari bis einschließlich Version 13.1, Mozilla Firefox bis einschließlich Version 78 sowie Opera bis einschließlich Version 76. Die Aktivierung der Warnungen soll ebenfalls Stück für Stück verteilt werden und Mitte August starten. Den Abschluss plant Microsoft Ende Oktober 2024.
Vor rund drei Wochen wurden Pläne Microsofts bekannt, die Rückkehr zum klassischen Outlook nach einem Test des neuen Outlooks zu erschweren. Während sich der Test mit einem Schalter in der Titelleiste der Software anstoßen lässt, verschwindet die Funktion im neuen Outlook dort und lässt sich dann in den Menüs der Software wiederfinden.
(dmk)