Microsoft steigert Marktanteil mit Suchmaschine Bing
Auch in der zweiten Woche nach dem Start erregte Microsofts neue Suchmaschine bei den US-Internetnutzern Aufmerksamkeit, haben Marktforscher festgestellt. Google versucht derweil, dieser Herausforderung und anderen Entwicklungen zu begegnen.
Der US-Softwarekonzern Microsoft hat in der zweiten Woche nach dem Start seiner Suchmaschine Bing seinen Anteil an diesem Markt gesteigert. Die Marktforscher von ComScore haben für Microsoft bei den ausgegebenen Suchergebnislisten im Zeitraum vom 8. Juni bis 12. Juni einen Anteil von 12,1 Prozent in den USA ermittelt. In der Woche vorher betrug er 11,3 Prozent und in der Woche vor dem Start 9,1 Prozent. Diese Daten ließen auf eine "positive Marktreaktion" schließen, meint ComScore-Vizepräsident Mike Hurt in einer Mitteilung.
Microsoft hatte Bing Anfang dieses Monats gestartet und 100 Millionen US-Dollar in eine Werbekampagne investiert. Mit der Suchmaschine will der Konzern Internetnutzer vorrangig beim Einkaufen, bei der Reiseplanung und bei Recherchen in Gesundheitsfragen unterstützen. Erich Schmidt, CEO des Bing-Konkurrenten Google, hatte sich vor kurzem gegenüber Microsofts Initiative unbesorgt gezeigt. Allerdings hat sein Unternehmen intern bereits Schritte eingeleitet, dieser Herausforderung sowie einem möglichen weiteren personellen Aderlass zu begegnen, berichtet das Wall Street Journal.
Google-Mitarbeiter haben schon länger die Möglichkeit, sich einen Tag in der Woche mit Projekten zu beschäftigen, die nicht Teil ihres Aufgabenfelds sind. Das Management habe es aber verpasst, die dabei entwickelten Ideen gebührend aufzugreifen, heißt es in dem Bericht. Daher gebe es bei Google seit Kurzem "Innovations-Lagebesprechungen", während der Abteilungsleiter den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin sowie Schmidt Ideen präsentieren. Dadurch sollen vielversprechende Ansätze nicht aus den Augen verloren werden.
Google galt jahrelang als populärster Arbeitgeber im Silicon Valley. In jüngster Zeit hatte das Unternehmen aber einige, auch prominente Abgänge zu verkraften: Tim Armstrong, früher Googles Präsident für Werbung und Handel in Amerika, wechselte zu AOL, Android-Entwickler Steve Horowitz zu Coupons Inc. Dipchand Nishar, der bei Google unter anderem mitverantwortlich für den Aufbau des Mobil-Geschäfts war, ging zum Social Networks LinkedIn, Sheryl Sandberg, früher als Vice President für das globale Online-Sales-Geschäft bei Google tätig, ist heute Chief Operating Officer (COO) bei Facebook. Mit Hilfe einer speziellen Software analysiert Google Mitarbeiter-Daten wie Ausbildungsstand und Gehaltsentwicklung, um Abwanderungsgelüsten auf die Spur zu kommen. (anw)