Microsoft übernimmt Spezialisten für großvolumige Data-Warehouse-Anwendungen

Die kalifornische Firma Datallegro konzentriert sich auf den Bereich großvolumiger Data-Warehouse-Anwendungen bis in den Petabyte-Bereich. Kamen in den Komplettsystemen bislang DBMS-Lösungen von Ingres zum Einsatz, dürften es künftig SQL Server sein.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-Software-Multi Microsoft übernimmt den kalifornischen Data-Warehouse-Spezialisten Datallegro. Das Unternehmen mit Sitz im 40.000 Einwohner zählenden Aliso Viejo – wo im Übrigen auch der Online-Händler Buy.com und der Controller-Spezialist QLogic beheimatet sind – konzentriert sich auf den Bereich großvolumiger Data-Warehouse-Anwendungen etwa für den Finanzsektor, den Handel oder Telekommunikationsunternehmen, und hat dazu unter anderem DATAllegro v3 entwickelt, eine auf unterschiedlichen Hardware- und Datenbank-Management-Plattformen lauffähige Data-Warehousing-Suite.

Zur Produktpalette des Unternehmens zählen unter anderem sogenannte Multi Rack Appliances (MRA), die aus Dell-Servern mit Intel-Quadcore-CPUs, Storage-Komponenten von EMC sowie Infiniband-Chips und -Karten von Cisco bestehen. Je nach Bedarf lassen sich damit Datenvolumina von 15 Terabyte bis zu mehreren Petabyte bewältigen. Die Kosten für ein solches System gibt Datallegro mit "beginnend bei unter 25.000 US-Dollar pro Terabyte" an. Single Rack Appliances (SRA) von Datallegro sind für bis zu 12 Terabyte ausgelegt und kosten in der größten Version (SRA12) ab 500.000 US-Dollar.

Bei Datallegros Komplettsystemen "von der Stange" kamen bislang in der Regel offene Datenbank-Management-Systeme (DBMS) von Ingres zum Einsatz. Microsoft dürfte künftig allerdings darauf bestehen, dass vorrangig der eigene SQL Server als DBMS-Lösung eingesetzt wird. Das privat geführte Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern, das noch im Mai knapp 20 Millionen Dollar bei Investoren (darunter etwa Intel Capital) zum Ausbau der Absatzkanäle einsammeln konnte, soll bei Microsoft als "Center of Excellence for Data Warehousing" eingegliedert werden. Der Konzern verspricht, dass die bisherigen Kunden von Datallegro weiterhin Unterstützung erhalten.

Microsoft-Chef Steve Ballmer sieht im Enterprise- und Server-Geschäft mit die größten Wachstumschancen des Konzerns und will zur Nummer 1 unter den Anbietern von Unternehmenssoftware avancieren. Noch in diesem Jahr sollen der neue SQL Server 2008 sowie die Server-Pakete Essential Business Server (EBS) und Small Business Server (SBS) auf den Markt kommen. Zuletzt hatte das Unternehmen mit Hyper-V das erste selbst entwickelte Virtualisierungsprodukt ausgeliefert. Hyper-V ist eine Komponente des vor einigen Monaten eingeführten Windows Server 2008, die es erlaubt, auf dem Server zusätzliche virtuelle Maschinen auszuführen, in denen gängige PC-Betriebssysteme arbeiten. (pmz)