Microsoft umgarnt Hacker George Hotz

Microsoft ist an einer Zusammenarbeit mit George Hotz interessiert, der durch seine Hacks der PS3 und des iPhone bekannt geworden war und sich als nächstes Windows Phone 7 vorknöpfen will.

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Während Sony Computer Entertainment rechtliche Schritte gegen den mutmaßlichen PS3-Hacker George Hotz eingeleitet hat, ist Microsoft an einem regen Austausch mit Hotz interessiert. Als dieser auf seiner Webseite kurz und knapp ankündigte, er wolle sich ein Smartphone mit Windows Phone 7 (WP7) zulegen, bot ihm Brandom Watson, Microsofts Developer Platform Product Manager, via Twitter an, ihm eines zukommen zu lassen. Er wolle damit die Kreativität des Entwicklers beflügeln, begründete Watson die freundliche Geste. Hotz war erstmals Mitte 2009 durch den sogenannten Jailbreak des iPhone bekannt geworden.

Ein Unternehmenssprecher aus Redmond bestätigte gegenüber dem Branchendienst Cnet die Kontaktaufnahme: "Watson und Hotz haben sich ausgetauscht und die Zusendung eines Smartphones mit Windows Phone 7 diskutiert. Microsoft ist sehr interessiert an engen Verbindungen zu einer großen Bandbreite von Entwicklern und Enthusiasten. Wir sind gespannt, was wir von diesen Kreisen lernen können."

Die Kontaktaufnahme spiegelt eine neue Strategie des Software-Konzerns aus Redmond wider: Statt Hackern mit Anwälten und Strafen zu drohen, streckt man ihnen die Hand zur fruchtbaren Zusammenarbeit aus. So unterstützt Microsoft inzwischen Entwickler, die ihre 3D-Kamera Kinect zur Bewegungssteuerung am PC nutzen wollen, durch die Freigabe der Quelltexte zur Steuerung der Kamera.

Nachdem das zwanghafte DRM-System von WP7 im vergangenen Jahr von einer Hacker-Gruppe umgangen werden konnte, luden die Redmonder sie zu einem Treffen auf ihr Firmengelände, um Möglichkeiten zu erörtern, wie man Homebrew-Software auf den Smartphones möglich machen könne, ohne den Kopierschutz der kommerziell verfügbaren Software zu gefährden.

Die Hackergruppe ChevronWP7 hatte Ende November ein gleichnamiges Tool veröffentlicht, mit dem man ein WP7-Smartphone aktivieren und mit eigener Software füttern konnte, ohne den offiziellen WP7-Online-Shop nutzen zu müssen. Das Software-Werkzeug wurde später von der Hacker-Gruppe aber wieder zurückgezogen. Das Kopierschutzsystem der offiziellen WP7-Software wurde bislang nicht ausgehebelt. (hag)