Microsoft verlängert Frist für neues Lizenzmodell

Microsoft gibt dem Druck von Kunden nach: Die neue Lizenz-Politik, die zum Kauf jedes Updates zwingen sollte, kommt später und in abgeschwächter Form.

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Von
  • Jürgen Kuri

Unter dem Titel "Kunden-Feedback verbessert Microsofts Volume Licensing Program" gab Microsoft ein Einlenken auf den Druck vieler Kunden, darunter deutscher Behörden, bekannt: Das neue Lizenzierungsmodell tritt erst zum 31. Juli 2002 in Kraft. Außerdem gelten Office 2000 und Windows 2000 ebenso wie Office XP und Windows XP als "aktuelle Versionen", um in das neue Lizenzprogramm einsteigen zu können.

Nach Microsofts neuer Lizenzpolitik sollten Firmen im Volume Licensing Program keine Mengenrabatte mehr für Upgrades erhalten. Zudem überspringen bislang viele Firmen einen oder mehrere Versionswechsel und ersetzen ihre Software nur alle vier bis fünf Jahre. Diese Möglichkeit, auch von älteren Versionen auf die neuesten Releases aufzurüsten, hat Microsoft grundsätzlich im neuen Lizenzmodell gestrichen. Stattdessen müssen Firmen auf die so genannte "Software Assurance" ausweichen, die sie zum Kauf jedes Updates einer Software zwingt. Als Voraussetzung für den Einstieg in dieses Programm gilt aber, dass Firmen die jeweils aktuelle Software-Version lizenzieren, was Microsoft nun gleichzeitig mit der Verschiebung der Frist für den Einstieg etwas aufweicht.

Am 1. Oktober hatte Microsoft das neue System eingeführt, das die Software-Kosten für Firmen beträchtlich erhöhen würde. Mehrere Großkunden hatten in verschiedenen Ländern gegen die Microsoft-Politik protestiert. Das Bundesinneministerium hat im September bereits einen neuen Rahmenvertrag mit Microsoft geschlossen, der "flexible und kostengünstige Übergangsregelungen, die den besonderen Erfordernissen der öffentlichen Hand in Deutschland Rechnung tragen", biete, wie das Ministerium erklärte, allerdings ohne nähere Details zu nennen. Trotzdem rechneten beispielsweise die Thüringer Landratsämter mit Zusatzausgaben in Millionenhöhe durch die neue Lizenzpolitik von Microsoft. Der Software-Konzern begründete seine Kompromissbereitschaft nun damit, den Kunden in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mehr Bedenkzeit zu geben. (jk)