Microsoft verlängert Suche nach Ballmer-Nachfolger

Eigentlich wollte der Microsoft-Aufsichtsrat bis zum Ende dieses Jahres seine Suche nach einem neuen CEO abgeschlossen haben. Daraus wird nichts.

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Der Microsoft-Aufsichtsrat hat noch keinen Nachfolger für den scheidenden CEO Steve Ballmer gefunden. Dieser hatte zwar im August dieses Jahres seinen Rücktritt innerhalb eines Jahres angekündigt, der Aufsichtsrat hatte sich aber vorgenommen, noch in diesem Jahr einen Kandidaten zu finden. Daraus wurde nun nichts, wie Aufsichtsratsmitglied John Thompson mitteilt. Stattdessen werde der Ballmer-Nachfolger voraussichtlich Anfang 2014 feststehen.

Der Microsoft-Aufsichtsrat habe über einhundert externe und interne Kandidaten ins Auge gefasst, mit diversen von ihnen Gespräche geführt und sich dann auf etwa 20 Personen konzentriert. Namen nannte Thompson in seiner Mitteilung nicht. Alle übrig gebliebenen Kandidaten seien auf ihre Weise eindrucksvoll, schreibt Thompson, und richtet sich dabei in erster Linie an die Microsoft-Investoren. Der gesamte Aufsichtsrat sei an der Suche beteiligt. Microsoft sei in den 38 Jahren seines Bestehens von nur zwei Männern geführt worden. Thompson zeigte sich zuversichtlich, dass jemand gefunden werde, der den Erfolg fortsetzen könne.

Bisher waren in der Öffentlichkeit diverse Kandidaten für die Ballmer-Nachfolger gehandelt worden: unter anderem der Nokia-Chef und ehemalige Microsoft-Manager Steven Elop, der mit der Übernahme von Nokias-Smartphone-Sparte durch Microsoft zu dem Konzern zurückkehrt. Aber auch Microsoft-Cloud-Chef Satya Nadella und der für "Business Development and Evangelism" zuständige Microsoft-Manager Tony Bates gelten als aussichtsreiche interne Kandidaten.

Zu den externen Managern, die als Favoriten für die Ballmer-Nachfolge gehandelt werden, gehörten Facebook-COO Sheryl Sandberg, VMWare-CEO Patrick Gelsinger, Twitter-Gründer Jack Dorsey, der bei Apple in Ungnade gefallene Scott Forstall, Steve Mollenkopf, der kürzlich dann aber zum neuen Qualcomm-CEO avancierte, und Ford-Chef Alan Mullaly. Zwischendurch wurde gar gemunkelt, Ballmer-Vorgänger Bill Gates könne wieder das Ruder übernehmen. Nadella und Mullaly waren als Favoriten gehandelt worden, Mullaly entschied sich aber dafür, bei Ford zu bleiben. (anw)