Microsoft will IP-Adressen aus Suchanfragen kürzer speichern

IP-Adressen, die zusammen mit Anfragen an die Suchmaschine Bing abgespeichert werden, will der Softwarekonzern demnächst nach 6 statt bisher 18 Monaten löschen.

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Der US-Softwarekonzern Microsoft will künftig nach sechs Monaten IP-Adressen der Nutzer, die zusammen mit ihren Anfragen an die Suchmaschine Bing gespeichert werden, löschen. Das gab der bei Microsoft für Datenschutz zuständige "Chief Privacy Strategist" Peter Cullen in einem Weblog-Beitrag bekannt. Bisher betrug diese Frist 18 Monate. Die neue Speicherfrist will der Konzern innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate einführen.

Gegenwärtig werden laut Cullen Anfragen an die Suchmaschine sofort einer "De-Identifikation" unterzogen, das heißt mögliche Account-Daten der Nutzer werden sofort abgetrennt. Nach anderthalb Jahren löscht Microsoft die IP-Adresse. Der zweite Schritt soll also demnächst früher erfolgen, die Speicherfrist für weitere, so genannte Cross Session IDs, und die Lebensdauer von Browser-Cookies soll weiterhin 18 Monate betragen.

Die Kürzung der Frist zur Speicherung von IP-Adressen folge der Überprüfung der geschäftlichen Notwendigkeiten, Beobachtungen der Konkurrenz und Gesprächen mit Datenschützern, Verbraucherverbänden und Regulierern, unter ihnen die Artikel-29-Arbeitsgruppe der EU-Datenschützer. Diese hatte sich auch an den Microsoft-Konkurrenten Google gewandt und 2008 eine Kürzung der Suchanfragendatenspeicherung von 18 auf 9 Monate erreicht. Die Lebensdauer der Cookies beträgt bei Google zwei Jahre. Zu weiteren Konzessionen hatte sich der Internetdienstleister nicht bereit gezeigt.

Cullen argumentiert ähnlich wie Google, es gebe viele gute Gründe, Suchanfragendaten länger zu speichern. Die Beobachtung von Trends bei Suchanfragen helfe, die Qualität der Ergebnisse zu verbessern, die Kunden vor Betrug zu schützen und den Dienst abzusichern. Auf der anderen Seite müssten aber auch die Verbraucherinteressen berücksichtigt werden. (anw)