Microsoft zahlt RealNetworks 761 Millionen US-Dollar

Der Streaming-Spezialist zieht seine Klage in den USA gegen die Redmonder zurück und beteiligt sich nicht mehr als Beschwerdeführer an Kartellverfahren gegen Microsoft in Europa und in Südkorea.

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Microsoft und der Streaming-Spezialist RealNetworks haben ihre Rechtsstreitigkeiten beigelegt. In einer Mitteilung aus Redmond heißt es, die beiden Unternehmen hätten drei Abkommen geschlossen: Microsoft zahlt RealNetworks 761 Millionen US-Dollar. Außerdem gehen die beiden eine Partnerschaft ein, um neue Spiele und Produkte rund um digitale Musik zu entwickeln und zu vermarkten. Diese Einigung hatte sich heute Vormittag bereits angedeutet.

Microsoft leistet dem Konkurrenten über 18 Monate Support bei Produktentwicklung, -vertrieb und Marketing. Im Gegenzug werde Real MSN Search und Windows-Media-Technik für den Dienst Rhapsody to Go unterstützen. RealNetworks bekommt außerdem Zugang zu Windows-Media-Technik für die Weiterentwicklung der eigenen Media-Software.

Bill Gates, Chief Software Architect bei Microsoft, bezeichnete heute digitale Musik als einen der am schnellsten wachsenden Märkte. Durch dieses Abkommen würden Millionen MSN-Kunden einfacheren Zugang zu Abonnementdiensten für Musik und Spiele bekommen, zum Beispiel durch die Integration von Rhapsody in MSN. RealNetworks will sich an Microsoft-Diensten wie MSN Games, Xbox Live und an der kommenden Xbox 360 beteiligen.

RealNetworks hatte Microsoft vor knapp zwei Jahren wegen Wettbewerbsverletzung in den USA verklagt. Die Redmonder sollen die Dominanz bei Betriebssystemen für PCs dafür genutzt haben, auch den wachsenden Markt für digitale Medien zu kontrollieren. Beim Verfahren der EU-Kommission gegen Microsoft gehörte RealNetworks zu den Beschwerdeführern. Real zieht nun seine Beteiligung an diesem Verfahren sowie an dem Kartellverfahren gegen Microsoft in Südkorea und die Klage in den USA zurück. (anw)