Microsofts Feinde feuern drauflos

Das US-Senatshearing in Sachen Microsoft begann heute morgen (Ortszeit) in Washington mit scharfen Angriffen der geladenen Firmenvertreter gegen den Software-Riesen.

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Von
  • Christian Persson

Das US-Senatshearing in Sachen Microsoft begann heute morgen (Ortszeit) in Washington mit scharfen Angriffen der geladenen Firmenvertreter gegen den Software-Riesen.

Gleich zum Auftakt bezeichnete der CEO von RealNetworks, Robert Glaser, Microsoft als Bedrohung für die Freiheit und Offenheit des Internet. Die Firma bremse die Innovation in der Software-Industrie und hindere die Produkte von RealNetworks (Streaming-Audio und -Video) daran, ordentlich zu funktionieren.

Der Chef des Datenbank-Herstellers Sybase, Mitchell Kertzman, nahm ebenfalls kein Blatt vor den Mund: Microsofts Preispolitik sei "räuberisch", und außerdem stehle der Software-Riese geistiges Eigentum anderer Firmen. Microsoft stelle die gefährlichste Bedrohung für die Softwareindustrie dar.

Jeff Papows von Lotus sagte, Microsofts Erfolge im Softwaremarkt seien auf die Hebelwirkung des Betriebssystem-Monopols zurückzuführen und nicht auf Produktqualität. Der Monopolist übe Druck auf PC-Hersteller aus, um den Wettbewerb auszuschalten.

Microsoft läßt sich in dem Hearing nur durch einen Beobachter vertreten. Die Einladung von Senator Orrin Hatch, selbst Zeugen aufzubieten, hat man ausgeschlagen. Am Rande der Veranstaltung wies ein Sprecher die Vorwürfe von Glaser zurück: Sie seien irreführend; RealNetworks lege es nur darauf an, einen neuen Lizenzvertrag mit Microsoft abzuschließen. (cp)