Microsofts neue XML Core Services

Die Bibliothek MSXML 6.0 läutet eine neue Runde für die Interpretation von XML-Dateien unter Windows ein.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die Bibliothek MSXML 6.0 läutet eine neue Runde für die Interpretation von XML-Dateien unter Windows ein. Abgesehen davon, dass der Hersteller eine "bedeutende Anzahl" von Stabilitätsproblemen behoben haben will, gelobt er nun eine ausgetestete Verträglichkeit mit dem .NET-Namensraum System.Xml in Version 2.0. Außerdem gibt es die DLL, die zusätzlich die schon wieder weiter entwickelten Standards XML 1.0, XML Schema Definition 1.0 (XSD), XPath 1.0 und XSLT 1.0 implementiert, erstmals auch für 64-Bit-Systeme. Obwohl es bei den Aufgaben der so genannten XML Core Services scheinbar nur um das ungefährliche Handling passiver Daten geht, haben die Entwickler der neuen Bibliothek auch ein Sicherheitsfeature mit auf den Weg gegeben: Das "off-by-default"-Prinzip soll wohl verhindern, dass beim Herunterladen von XML-Dokumenten aus nicht vertrauenswürdigen Quellen böswillige Stylesheets und XSLT-Prozeduren aus eingebetteten Links mitgeladen werden.

Einen Rückschritt bringt die neue Version insofern, als sie nicht mehr die überholten Dokumentendeklarationen nach XDR (XML-Data Reduced) unterstützt. Microsoft hatte diesen Standard ursprünglich befolgt, bei Verabschiedung von XSD 1.0 aber zügig ausgemustert. Um Problemen aus dem Weg zu gehen, sieht Microsoft von vornherein vor, dass man die verschiedenen Ausgaben der MSXML-Bibliothek, zumindest die Versionen 3, 4 und ab jetzt eben 6, parallel installiert und bei Bedarf gezielt anspricht. Eine umfangreiche Sammlung der einzeln herunterladbaren Dateien nebst zugehörigen Service Packs und Entwicklerkits hält Microsoft im Web parat. (hps)