Milliardengewinn: Siemens erhöht Prognose

Rund 1,5 Milliarden Gewinn im ersten Quartal lassen Siemens optimistisch werden. Der Konzern bessert angesichts guter Aussichten die Prognose nach.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2020/2021 endet mit einem satten Gewinn von rund 1,5 Milliarden Euro nach Steuern. Für Roland Busch, den neuen Siemens-Chef, der die Geschicke des Unternehmens bislang schon operativ steuerte, ist dies ein guter Start ins Amt, kann er doch die Gewinnprognose ordentlich anheben. Aber auch der bisherige und nun ausgeschiedene Siemens-Chef Joe Kaeser kann zufrieden sein, denn die Umstrukturierungsmaßnahmen des Konzerns scheinen zu greifen.

Wie Siemens am Mittwoch mitteilte, soll der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr zwischen 5 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro liegen. Im Vorjahr waren es noch 4,2 Milliarden Euro gewesen. Bisher hatte Siemens die Umsatzsteigerung für 2021 zwischen 3 Prozent und 5 Prozent gesehen, zeigt sich angesichts des überaus guten ersten Quartals nun deutlich optimistischer. Das Wachstum soll prozentual nun im mittleren bis hoch einstelligen Prozentsatz steigen.

Im ersten Quartal verbuchte Siemens einen Auftragseingang in Höhe von 15,94 Milliarden Euro. Mehr als 1,5 Milliarden Euro mehr als noch 2020 mit 14,361 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg von 13,675 Milliarden Euro auf 14,071 Milliarden Euro im Jahresvergleich an, ein Anstieg um 7 Prozent. Davon blieben unter dem Strich 1,475 Milliarden Euro übrig, im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Steigerung um 38 Prozent. Damals standen noch 1,089 Milliarden Euro in den Büchern.

Als Grund nannte Siemens einen erhöhten Auftragseingang in allen vier Geschäftsbereichen. Vor allem der Bereich "Mobility" konnte dabei zulegen. Das Neugeschäft wurde von Großaufträgen im Bahngeschäft angetrieben. Starke Anstiege gab es aber auch bei "Smart Infrastructure" und "Siemens Healthineers". Wie aus dem Geschäftsbericht von Siemens hervorgeht, sind die Zuwächse in China und Deutschland am höchsten ausgefallen.

Kaeser, der auf der Hauptversammlung am Mittwochvormittag den Chefposten nun endgültig an seinen Nachfolger Busch übergibt, hinterlässt ihm einen umstrukturierten Konzern. Siemens ist unter der Führung Kaesers von einem breit aufgestellten "Gemischtwarenladen" zu einem fokussierten Konzern geworden. So gingen Siemens Healthineers 2018 und Siemens Energy 2020 an die Börse. Ganz verlassen wird Joe Kaeser den Siemens-Konzern aber nicht. Er ist seit September 2020 Aufsichtratsvorsitzender bei Siemens Energy.

Die Siemens-Anleger freuen sich schon seit geraumer Zeit über die Entwicklung von Siemens und profitieren von höheren Aktienkursen. Der nun erfolgte optimistischere Jahresausblick brachte den Aktienkurs weiter zum Steigen. Er legte im Laufe des Mittwochvormittags um 1,77 Prozent auf nunmehr 135,50 Euro zu. Mitte Januar hatte ein Papier noch bei 120,20 Euro gelegen.

(olb)