RISC-V: Mini-ITX-Board Milk-V Megrez verspricht ordentliche KI-Rechenleistung
Die chinesische Firma Milk-V erweitert ihr Angebot an RISC-V-Hardware um ein weiteres Mini-ITX-Board: Auf dem Megrez rechnet ein Eswin EIC7700X.

Milk-V Megrez mit Radeon-Grafikkarte; leider gibt es bislang nur diesen unscharfen Video-Screenshot.
(Bild: X / Milk-V)
Auf der Veranstaltung RISC-V Summit North America hat die chinesische Firma Milk-V ein neues Mini-ITX-Mainboard mit RISC-V-Prozessor demonstriert. Das Milk-V Megrez lief dort mit einer AMD-Grafikkarte Radeon 7900XTX unter Linux. Als Prozessor ist ein Eswin EIC7700X aufgelötet, der vier RV64GC-Kerne vom Typ SiFive P550 verwendet. Außerdem ist auch ein KI-Rechenwerk (Neural Processing Unit, NPU) integriert, das bei INT8-Ganzzahlen knapp 20 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (TOPS) leisten soll und die Hälfte bei INT16 oder FP16.
Milk-V hat für das Megrez bereits eine Produktwebsite eingerichtet, nennt aber bisher weder Lieferdatum noch Preis. Ein Produktfoto findet sich dort bisher nicht, das Bild oben entstammt einem bei X veröffentlichten Video von der Vorführung auf dem RISC-V Summit North America.
(Bild:Â Milk-V)
Immerhin gibt es genauere Informationen zur Ausstattung: Demnach ist das Board mit 8, 16 oder 32 GByte LPDDR5-RAM bestückt. Das System-on-Chip (SoC) Eswin EIC7700X bindet einen HDMI-2.0-Port an und enthält einen nicht näher spezifizierten Grafikprozessor mit 3D-Beschleuniger, der sich unter anderem mit OpenGL ES 3.2 und Vulkan 1.2 nutzen lässt.
Es gibt auch einen PCIe-3.0-x4-Steckplatz (als x8-Slot ausgeführt) sowie eine M.2-Fassung für eine SATA-SSD. Ein USB-3.0-Controller (5 Gbit/s, später in USB 3.2 Gen 1 umbenannt) ist ebenfalls im Chip integriert.
Milk-V Oasis kam bisher nicht
Eigentlich wollte Milk-V schon im dritten Quartal 2024 das Mini-ITX-Mainboard Oasis mit dem RISC-V-Chip Sophgo SG2380 zu Preisen ab rund 120 US-Dollar verkaufen. Doch das Board taucht auf der Milk-V-Website nicht mehr auf. Laut Diskussionen im Milk-V-Forum gehen die Verzögerungen auf Probleme und wohl sogar Entlassungen beim chinesischen Chipentwickler Sophgo zurück.
Laut seinen technischen Daten dürfte der Sophgo SG2380 einer der bisher stärksten RISC-V-Prozessoren sein. Er enthält 16 RISC-V-Prozessorkerne vom Typ SiFive P670, der vor zwei Jahren angekündigt wurde. Diese Kerne enthalten 128-Bit-Vektoreinheiten mit RVA22-Profil. Dazu kommen KI-Rechenwerke vom Typ SiFive X280 und die Imagination-GPU AXT-16-512.
(ciw)