Mini-Mainboard für 12-Volt-Anschluss

Die Mini-ITX-Mainboards der EPIA-TC-Serie von VIA erleichtern den Aufbau kompakter Computer, weil sie nur eine Versorgungsspannung benötigen.

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VIA EDEN TC, ohne Kühler und CardBus-Steckplatz

Die Mini-ITX-Mainboards der EPIA-TC-Serie von VIA erleichtern den Aufbau kompakter Computer, weil sie nur eine Versorgungsspannung benötigen. Ab sofort sollen zwei Modelle sowie verschiedene Ausstattungsoptionen lieferbar sein. Das EPIA TC6000 besitzt einen lüfterlos gekühlten C3-Prozessor (Nehemiah-Kern) mit 600 MHz Taktfrequenz und FSB133; beim TC10000 läuft dieser mit 1 GHz, ist aber mit einem Lüfter bestückt (32 dBA in 1 Meter Abstand).

Der integrierte Spannungswandler, der maximal 60 Watt Leistung umsetzt, benötigt recht viel Platinenfläche. Deshalb steht kein gewöhnlicher DIMM-Steckplatz für einen PC2100-Speicherriegel zur Verfügung, sondern auf der Platinen-Unterseite lässt sich ein 200-Pin-DDR-SO-DIMM einstecken. Das macht den Aufbau eines Mini-Rechners mit EPIA-TC-Mainboard etwas teurer, außerdem lassen sich Laufwerke mangels PC-Netzteil nur an einem dafür vorgesehenen Versorgungsausgang des Mainboards mit begrenzter Leistung betreiben.

Der integrierte Spannungswandler ist allerdings gut an das Mainboard angepasst und hat weniger Verluste als ein ATX-Netzteil: VIA gibt im Datenblatt (1,7 MByte PDF) eine maximale Leistungsaufnahme von 32,7 Watt an, gemessen am 12-Volt-Eingang des TC10000-Boards sowie mit 256 MByte RAM, einer 3,5-Zoll-Festplatte und einem DVD-ROM-Laufwerk.

Nach wie vor kommt der Chipsatz VIA CLE266 mit integrierter Grafik zum Einsatz, dessen integrierter MPEG-Decoder mit manchen Software-Decodern unter Windows, aber leider nur schlecht oder gar nicht unter Linux nutzbar ist. Die Leistung des Nehemiah-Kerns reicht bei 1 GHz Taktfrequenz für das flüssige Abspielen von MPEG-2- und DivX-Inhalten nach unserer Erfahrung aus, gleichzeitiges De- und Encoding (wie für das Timeshifting analogen Videos nötig) funktioniert aber nicht. Die Software-Decoder für DVB-Karten nutzen nach unserer Erfahrung die MPEG-Beschleunigung meist nicht, weshalb hierbei die Wiedergabe dann schlecht ist.

Der bereits von VIA erwähnte CN400-Chipsatz für kommende EPIA-Boards mit C3-Prozessoren mit 200-MHz-Frontsidebus scheint leider nocht nicht einsatzreif -- ebenso wenig wie der angekündigte Nehemiah-Nachfolger, der auch bei 1 GHz ohne Lüfter auskommen soll und die verbesserte PadLock-Crypto-Engine zur Beschleunigung von sicheren Datentransfers hat.

Der TC-Serie fehlt ein Floppy-Anschluss, dafür gibts einen Disk-on-Module-(DOM-)Port (über den IDE-Port) sowie optional BIOS-Unterstützung zum Booten von Embedded-Betriebssystemen. Optional erhältlich ist auch ein CardBus-Slot (Typ II) samt CompactFlash-Adapter, der zusätzlich oder alternativ zum PCI-Steckplatz -- etwa für WLAN-Kärtchen -- nutzbar ist. Der optionale LVDS-Port der Chipsatz-Grafik lässt sich mit ebenfalls optionalen Transmitter-Kärtchen in einen DVI-Port für digitale Monitore umwandeln.

Vor kurzem hatte VIA bereits mit der EPIA-CL-Serie (mit zwei LAN-Ports, etwa für Router oder Mini-Server) die ziemlich unübersichtliche EPIA-Produktpalette erweitert. Bald soll auch der Nano-ITX-Formfaktor (mit MiniPCI-Slots, SO-DIMM und CPU im Nano-BGA-Gehäuse) einsatzreif sein. (ciw)