Ministerium zieht erste positive Bilanz zu Drogenscannern

Um besonders schwer zu erkennende Drogen in der Post für Gefangene zu entdecken, setzt Thüringen seit März auf Spezialgeräte – mitunter mit Erfolg.

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Ein gelber Briefkasten der Deutschen Post steht an einer Gebäudewand

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

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Das Justizministerium zeigt sich mit den bisherigen Ergebnissen spezieller Geräte gegen Drogenschmuggel in Gefängnisse zufrieden. Der Einsatz der Drogenscanner habe sich bewährt, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Von März bis Ende Mai dieses Jahres wurden demnach 866 Tests mit den Scannern durchgeführt, die Postsendungen an Häftlinge auf mit anderen Methoden nur schwer feststellbare, illegale Drogen überprüfen. In 43 Fällen fielen die Tests positiv aus, wurden die Vollzugsbeamten also fündig.

"Die Tests stellen eine wertvolle Unterstützung zur Eindämmung des Einbringens dieser nicht ungefährlichen Stoffe dar und dienen nicht zuletzt auch dem Schutz der Gefangenen", hieß es aus dem Ministerium.

Die Scanner wurden als Reaktion auf ein zunehmendes Problem mit synthetischen Drogen – sogenannte neue psychoaktive Substanzen – angeschafft. Diese farb- und geruchslosen Stoffe können als Flüssigkeit auf Briefe und andere Postsendungen für Häftlinge geträufelt werden und sind mit herkömmlichen Methoden kaum zu entdecken. Auch andere Bundesländer setzen deshalb auf die speziellen Drogenscanner.

Synthetische Drogen wie Fentanyl führen vermehrt zu Überdosen und fordern Todesopfer. Welche Geräte genau zum Einsatz kommen, ist nicht bekannt. Es gibt jedoch etwa sogar mobil einsetzbare Ionenmobilitätsspektrometer (IMS), die die Größe eine Mikrowelle haben und solche Drogen nachweisen können, wie der MDR berichtete.

Nachdem bekannt wurde, dass in Thüringens Gefängnissen die Geräte zum Einsatz kommen, werden laut Ministerium allerdings auch wieder andere Wege zum Einschmuggeln von Drogen genutzt. So werde etwa versucht, mit Drohnen Drogen über den Gefängnisarealen abzuwerfen.

(emw)