Minnesota: FBI vs. Apple könnte wieder aufleben

In einem neuen Fall möchte die US-Bundespolizei Zugriff auf ein gesperrtes iPhone haben. Auch diesmal geht es um Terrorismus.

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FBI knackte kalifornisches iPhone dank Sicherheitslücke

(Bild: dpa, Justin Lane/Illustration)

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Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

Der Streit zwischen dem FBI und Apple um die Entsperrung verschlüsselter iPhones von Straftätern könnte womöglich erneut hochkochen. Laut einem Bericht des US-Magazins Wired geht es erneut um einen Fall von Terrorismus – diesmal im US-Bundesstaat Minnesota. In St. Cloud hatte am 17. September ein in Kenia geborener somalischer Flüchtling zehn Menschen mit einem Messer in einem Einkaufszentrum angegriffen. Er war anschließend von Polizisten erschossen worden.

Wie das FBI auf einer Pressekonferenz in St. Cloud in der vergangenen Woche mitteilte, sei bei Dahir A., zu dessen Tat sich die Terrormiliz IS bekannte, ein gesperrtes iPhone gefunden worden. "Wir sind derzeit dabei, unsere rechtlichen und technischen Optionen zu prüfen, um Zugriff auf das Gerät zu erlangen und die Daten, die es möglicherweise enthält", so der zuständige Special Agent Rich Thorton.

Der Fall ähnelt damit dem von San Bernardino. Ein islamistischer Attentäter und seine Frau hatten in der kalifornischen Stadt im Dezember 2015 insgesamt 14 Menschen getötet. Das Paar, das ebenfalls die Terrororganisation IS unterstützt haben soll, starb bei einer Schießerei mit der Polizei. Ein iPhone 5c, das der Haupttäter bei sich trug, war gesperrt gewesen. Das FBI versuchte daraufhin, Druck auf Apple auszuüben, eine Hintertür in iOS zu implementieren, um den PIN-Code des Geräts hacken zu können.

Apple hatte in dem Fall nicht nachgegeben; das FBI fand aber später eine andere Möglichkeit, das Gerät zu knacken. Dieser Hack mit Hilfe eines externen Dienstleisters soll einen sechs- bis siebenstelligen Betrag gekostet haben, hieß es damals.

Apple-Chef Tim Cook hatte zuletzt vor Politikern erneut betont, dass es ohne Verschlüsselung keine Sicherheit geben könne. Es gebe Leute, die Verschlüsselung als etwas schlechtes darstellen wollen, sagte Cook laut einem Bericht der Salt Lake Tribune auf einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Utah. Verschlüsselung sei aber "grundsätzlich großartig". (bsc)