Blue Ghost: Firefly Aerospace gibt planmäßiges Ende seiner Mondmission bekannt
Nach zwei Wochen schweigt der Lander Blue Ghost des US-Unternehmens Firefly Aerospace. Es war die bis dato längste private Mondmission.

Blue Ghost auf dem Mond
(Bild: Firefly Aerospace)
Blue Ghost kommuniziert nicht mehr. Firefly Aerospace hat seinen Mondlander aufgegeben. Das US-Raumfahrtunternehmen wertet die Mission als Erfolg.
Am Sonntagabend (Ortszeit Texas), fünf Stunden nach Einbruch der Mondnacht, empfing Firefly die letzte Datenübertragung von Blue Ghost. Insgesamt schickte Blue Ghost während der gesamten Mission 119 Gigabyte Daten zur Erde.
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Ghost Riders in the Sky sei bis dato die längste private Mondmission, teilte das Unternehmen mit. Zudem sei Blue Ghost der erste private Lander, der eine vollständig erfolgreiche Landung auf dem Mond geschafft habe. Bei der ersten erfolgreichen privaten Landung im Jahr 2024 war der Lander umgekippt.
Blue Ghost startete im Januar
Der Lander Blue Ghost war Mitte Januar an Bord einer Falcon-9-Rakete in Richtung Mond aufgebrochen. Mit dabei war auch der japanische Lander Hakuto-R Mission 2, der aber erst im Mai oder Juni auf dem Mond ankommen soll.
Einen Monat nach dem Start erreichte Blue Ghost den Mondorbit. Am 2. März setzte der Lander auf. Am Tag darauf schickte er ein Bild vom Sonnenaufgang über dem Mare Crisium (Meer der Entscheidungen).
"Es gibt keine einfache Mondlandung, vor allem nicht beim ersten Versuch", sagte Will Coogan, Cheftechniker der Mission. Das Team habe deshalb bei der Vorbereitung jedes System auf dem Landefahrzeug immer und immer wieder getestet und so ziemlich jedes Szenario, das es sich vorstellen konnte, vorab simuliert.
Die Mission dauerte einen Mondtag
Die Mission dauerte einen Mondtag – das entspricht zwei Wochen auf der Erde. In der Zeit nahm Blue Ghost hochaufgelöste Bilder von einer totalen Sonnenfinsternis auf und führte eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten durch. Dafür hatte der Lander zehn Instrumente an Bord.
Dazu gehörte etwa der Next Generation Lunar Retroreflector (NGLR), der, indem er Laserpulse von der Erde reflektierte, zur Vermessung des Mondes und dessen Entfernung zur Erde beitrug. Der Lunar Magnetotelluric Sounder (LMS) erfasste die elektrische Leitfähigkeit und magnetische Felder, um Rückschlüsse über die Struktur und Zusammensetzung des Mondmantels zu gewinnen. Das Lunar GNSS Receiver Experiment (LuGRE), Teil einer Kooperation zwischen der US-Raumfahrtbehörde NASA und der italienischen Weltraumagentur ASI, empfing Signale des globalen Navigationssatellitensystems (GNSS), GPS und Galileo, um zu testen, ob diese künftig auch auf dem Mond genutzt werden können.
(wpl)