Mit Flux flugs ĂĽber die Grenzen

Durch die Plattform "Flux" sollen Vielflieger das Äquivalent eines Single-Sign-On in der IT genießen und ähnlich unkompliziert fliegen können, wie dies vor dem 11. September 2001 möglich war.

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Von
  • Detlef Borchers

In vielen Ländern gibt es Programme, in die sich Vielflieger einschreiben können, um schneller die Grenzkontrollen passieren zu können. Dabei werden biometrische Daten der Reisenden abgefragt, die zuvor in einer Datenbank gespeichert wurden. In Deutschland ist dieses System die "Automatisierte und Biometriegestützte Grenzkontrolle" (ABG), in den Niederlanden heißt das System Privium, in Kanada Canpass. Nachdem sich erste bilaterale Ansätze zum Austausch biometrischer Daten entwickelt haben, soll nun die Flux Alliance den Zusammenschluss aller Vielfliegersysteme besorgen. Das Projekt wurde auf der BioSig 2010 in Darmstadt vorgestellt.

Vielflieger sind im Jargon der Sicherheitsexperten "low risk passenger". Viele von ihnen sind bereit, sich besonderen Prozeduren zu unterziehen, wenn dadurch die Grenzkontrollen beschleunigt werden können. Der Iris-Scan beim sogenannten Enrolement im deutschen ABG-System mag als Beispiel ausreichen. Von Vielfliegern wird dementsprechend vorausgesetzt, dass sie ein Interesse haben, auch im Ankunftsland schnell durch die Kontrollen zu kommen. Sollten dabei neben den Passagierflugdaten auch biometrische Daten ausgetauscht werden, so braucht es eine Plattform, die eine Zustimmung zum universalen Datenabgleich signalisiert. Nanne Onland vom niederländischen Flughafen Schiphol stellte mit dem Plan der Flux Alliance ein solches System vor, bei dem die einzelnen Vielfliegerprogramme der jeweiligen Länder als "Circle of Trust" zusammengeschlossen werden sollen. Im ersten Schritt sollen, so Canpass, Privium, ABG und die USA-Systeme Global Entry beziehungsweise Sentri im Süden und Nexus im Norden zusammengeschlossen werden.

Im zweiten Schritt sollen die Systeme wie Iris in Großbritannien und Parafes in Frankreich hinzukommen, die noch aufgebaut werden. Im Kern sollen Vielflieger das Äquivalent eines Single-Sign-On in der IT genießen und ähnlich unkompliziert fliegen können, wie dies vor dem 11. September 2001 möglich war. Ob sie dafür in Kauf nehmen, dass ihre biometrischen Daten von einer Vielzahl von Datenbanken gespeichert werden, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Weil der Prozess wie das jeweilige nationale Enrolment-Verfahren vollkommen freiwillig ist, sieht Onland keine datenschutzrechtlichen Probleme auf die neue Allianz zukommen. (anw)