Mit Hochdruck aufgefüllt: Deutschlands Gasspeicher wieder über 90 Prozent
Über den Jahreswechsel hat sich die Lage bei Deutschlands Gasreserven weiter entspannt. Das milde Wetter sorgt für wenig Verbrauch, die Speicher füllen sich.
Deutschlands Gasspeicher sind wieder zu über 90 Prozent gefüllt. Die Bundesnetzagentur teilte am Montag in ihrem ersten Lagebericht des Jahres 2023 einen Speicherstand von 90,12 Prozent mit. Zuletzt lagen die Reserven am 14. Dezember bei über 90 Prozent. Der Gasverbrauch bleibe jedoch trotz für die Jahreszeit sehr milder Temperaturen kritisch hoch.
Im europäischen Vergleich steht Deutschland mit seinem Füllgrad sehr gut da. Durchschnittlich lag dieser nach Angaben der Datenbank AGSI in der Europäischen Union am gestrigen Tage bei 83,3 Prozent. Neben Deutschland speicherten noch weitere Länder wieder ein. Dort, wo Gas entnommen wurde, lag die Entnahmemenge im niedrigen Bereich.
Trotz mildem Wetter zu wenig gespart
Zur guten Gasbilanz trägt vor allem das aktuell milde Winterwetter bei. Die Temperaturen waren in der 51. Kalenderwoche – also der Woche vor Weihnachten – 2,3 Grad wärmer als in den Vorjahren, schreibt die Bundesnetzagentur. Dadurch lag der Gasverbrauch 23,8 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre. Gegenüber der Vorwoche, als es noch kälter war, sank er um 37,4 Prozent.
Temperaturbereinigt haben die Deutschen allerdings das angestrebte Sparziel von 20 Prozent erneut verfehlt. In der 50. und 51. Kalenderwoche lag der Verbrauch nur 12,4 Prozent unter dem Referenzwert der letzten vier Jahre. Das Erreichen des Sparziels und das Erschließen neuer Importmöglichkeiten mit den LNG-Terminals wird als nötig angesehen, um eine nationale Gasmangellage im Winter zu verhindern.
Der niedrige Gasverbrauch wirkt sich auch positiv auf die Großhandelspreise aus. So lagen diese Ende des Jahres auf dem Niveau vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.
(mki)