Mit Livestream: Vierter Versuch für die erste kommerzielle Mondlandung steht an

Drei Versuche einer privatwirtschaftlichen Mondlandung sind schon gescheitert. Am Donnerstagabend versucht es Intuitive Machines. Ein Livestream ist geplant.

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Lander mit Mondoberfläche im Hintergrund

Der Lander über dem Mond

(Bild: Intuitive Machines)

Lesezeit: 3 Min.

Das US-Unternehmen Intuitive Machines will mit "Odysseus" am Donnerstagabend die erste kommerzielle Sonde auf dem Mond landen. Geplant ist die Landung für 22:30 Uhr MEZ, ein Livestream soll anderthalb Stunden vorher beginnen. Bislang laufe alles nach Plan, die Sonde sei in einem "exzellenten" Zustand und kreise in einer Entfernung von rund 92 km Höhe um den Erdtrabanten, hieß es am Mittwochabend von der NASA. Inzwischen befindet sie sich bereits im langsamen Landeanflug. Vorher hat die Sonde Fotos der Erdkugel und der Mondoberfläche gemacht. Die US-Weltraumagentur hat den Großteil der Nutzlast zu der Mission namens IM-1 beigetragen, alle Instrumente funktionieren demnach wie erwartet.

Blick zurück zur Erde

(Bild: Intuitive Machines)

Die vor einer Woche gestartete Mission IM-1 ist der vierte Versuch eines privatwirtschaftlichen Unternehmens, eine Sonde heil auf dem Mond zu landen. Vorher sind Versuche aus Israel, Japan und zuletzt schon einmal den USA gescheitert. Inzwischen ist Intuitive Machines dabei weiter gekommen, als die Mission namens Peregrine Mission One. Bei der waren schon kurz nach dem Start Mitte Januar Probleme mit dem Antriebssystem entdeckt worden, durch ein Leck verlor die Sonde wertvollen Treibstoff. Dadurch waren eine Rückkehr zur Erde und ein geplanter Absturz über dem Pazifik unausweichlich geworden. Sowohl Beresheet als auch Hakuto-R waren auf den Mond gestürzt und dabei zerstört worden, der israelische Lander im April 2019 und der japanische vier Jahre später.

"Odysseus" von Intuitive Machines ist jetzt ein Lander des Typs Nova-C. Er ist etwa so groß wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Den wenigen verbleibenden Raum neben den NASA-Geräten haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Die NASA-Instrumente sollen verschiedene Messungen vornehmen, beispielsweise zum Weltraumwetter, zu Wechselwirkungen zwischen der Oberfläche und dem dortigen Staub. Der Livestream der US-Weltraumagentur zur anstehenden Landung soll unter anderem auf YouTube übertragen werden.

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IM-1 ist Teil des Programms CLPS (Commercial Lunar Payload Services) der NASA. Damit will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen ansammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Für IM-1 hat die NASA anfangs 77 Millionen US-Dollar bezahlt, später kamen noch einmal rund 40 Millionen US-Dollar hinzu. Inzwischen hat die US-Weltraumagentur auch bereits einen zweiten und dritten Transport gebucht, die Mission IM-2 soll schon in anderthalb Monaten beginnen. Das dürfte aber auch vom Gelingen der anstehenden Mondlandung abhängen.

(mho)