Mit Windenergie zum Glasfaseranschluss

Anlässlich seines 15-jährigen Jubiläums hat der Bundesverband Breitbandkommunilkation erstmals den Breko Award verliehen. Die Auszeichnung ging an eine Intiative von Windenergieerzeugern, die Glasfasernetze in Nordfriesland bauen.

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Der Bundesverband Breitbankommunikation (Breko) hat auf seiner 15-Jahr-Feier am Mittwoch in Berlin erstmals den "Breko Award" für innovative Breitbandkonzepte verliehen. Mit dem ersten Preis hat die mit Branchenvertretern und Experten aus Politik und Wissenschaft besetzte Jury die Breitbandnetz-Gesellschaft ausgezeichnet, die Glasfaseranschlüsse im dünn besiedelten Nordfriesland in die Häuser bringt.

Preisübergabe: Staatssekretärin Dorothee Bär (in Pink) mit Jury und Gewinnern des Breko-Awards.

(Bild: heise online/vbr)

Gesellschafter der 2010 gegründeten Breitbandnetz GmbH sind Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, darunter vor allem Windkrafterzeuger. Auch die Kommunen sind beteiligt. In der mit Breitbandanschlüssen unterversorgten und sehr ländlichen Region habe es keine Förderung für den Ausbau gegeben, beschreibt Geschäftsführerein Ulla Meixner in Berlin die Ausgangslage. "Also haben die Gesellschafter sich gesagt: Dann machen wir es eben selbst."

Die Gemeinden im Ausbaugebiet werden flächendeckend ausgebaut. Dabei erreiche die Netzgesellschaft oft schnell hohe Anschlussquoten von um die 70 Prozent, erläutert Meixner. Rund 60 Millionen Euro investiert die Gesellschaft in der Region, bis 2018 sollen etwa 24.000 Haushalte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen werden können. Als Provider fungiert KielNET. Ein Anschluss mit 50 Mbit/s (down) und 10 Mbit/s (up) kostet monatlich 42,90 Euro, weitere Leistungspakete sind erhältlich.

Die Breko-Jury betont unter anderem die "einzigartige Finanzierung" sowie den Schwerpunkt auf FTTH als auschlaggebende Gründe für die Auszeichnung der Nordfriesen. Auf den weiteren Plätzen landeten die Stadtwerke Neumünster und RhönEnergie Fulda. Einen Sonderpreis verlieh die Jury den Stadtwerken Konstanz, die es mit einem grenzüberschreitenden Projekt zusammen mit Schweizer Anbietern und Behörden geschafft haben, weiße Flecken in der Grenzregion am Bodensee zu erschließen. (vbr)