Mitglieder für den Microsoft-Überwachungsausschuss vorgeschlagen

Das US-Justizministerium und Microsoft haben zwei Mitglieder des Gremiums benannt, das die Einhaltung der Einigungsregelungen im Microsoft-Kartellprozess überwachen soll.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das US-Justizministerium und Microsoft haben zwei Mitglieder des Gremiums benannt, das die Einhaltung der Einigungsregelungen im Microsoft-Kartellprozess überwachen soll. Falls die beiden Vorschläge von Richterin Colleen Kollar-Kotelly akzeptiert werden, können sie das dritte Mitglied des Überwachungsgremiums auswählen.

Das Justizministerium und die 9 US-Bundesstaaten, die schon dem ursprünglichen Vergleich zugestimmt hatten, schlugen Harry Saal vor, Gründer und ehemaliger Chef von Network General. Die Firma fusionierte mit McAfee zu Network Associates; für Saal, Doktor der Physik, der auch Informatikvorlesungen abhält, spricht nach Ansicht des Ministeriums, dass Network General eine der ersten Firmen gewesen sei, die sich auf Netzwerkdiagnose spezialisiert habe. Microsoft will Franklin Fite in das Gremium entsenden. Er hat einen Master-Abschluss in Informatik und ist früherer Microsoft-Angestellter. Zuletzt war er von 1992 bis 2000 für Windows CE zuständig.

Das US-Justizministerium führt in einer eigenen Eingabe auf, warum es die Ernennung sowohl von Saal als auch von Fite als Mitglieder des Überwachungsausschusses unterstützt. Justizexperten in den USA kommentierten zudem bereits, dass die Vorschläge völlig in Ordnung seien; auch sei grundsätzlich nichts falsch daran, dass Microsoft einen früheren Mitarbeiter benenne. Anfang November hatte Kollar-Kotelly einen Schlussstrich unter die jahrelange juristische Auseinandersetzung zwischen US-Regierung und Microsoft gezogen, in der der Software-Konzern verurteilt wurde, sein Monopol wettbewerbswidrig ausgenutzt zu haben. Die Richterin akzeptierte weitgehend eine außergerichtliche Einigung, die schon zuvor zwischen US-Justizministerium und Microsoft geschlossen worden war. (jk)