Mittwoch: Android-Abstürze, böse SMS, unbekannte CPU-Befehle & Microsoft-Hunger
Android-Systemkomponente sorgt für App-Crash + Undokumentierte Befehle in Intel-CPUs + Tracking-SMS führt zu Banking-Trojaner + Microsoft hungrig auf Discord
Während sich manche Handy-Nutzer über Abstürze von Gmail & Co wundern, sorgen sich Sicherheitsexperten um bislang undokumentierte Befehle, die das Verhalten von Intel-Prozessoren ändern können. Davon abgesehen baut Intel zwei neue Chip-Fabriken und gleichzeitig seine Strategie um.
Ein anderer Marktführer will sich für 10 Milliarden US-Dollar einen populären Messenger einverleiben. Hoffentlich fällt Microsofts Finanzbuchhalter nicht auf Tracking-SMS herein, denn diese könnten Links zu Banking-Trojanern enthalten. Und dann wird es nichts mit der Übernahme von Discord! Das Wichtigste vom Tage in Kürze.
Ein Fehler an der Android-Systemkomponente WebView sorgte bei zahlreichen Nutzern für App-Abstürze. Anwendungen wie Gmail, Feedly und zahlreiche Online-Spiele, die auf WebView setzen, stürzten bei einigen Usern wiederholt ab. Die Probleme traten in der Nacht von Montag auf Dienstag deutscher Zeit auf. Dienstagmorgen präsentierte Google die Lösung und veröffentlichte Updates für die WebView-Komponente und den Chrome-Browser. Das Update wird üblicherweise automatisch eingespielt, kann aber auch manuell installiert werden. heise online erklärt mit Tipps und Tricks, was bei Abstürzen von Apps hilft.
c't erklärt die Bedeutung der zwei undokumentierten Befehle für Microcode von Intel-Prozessoren. Um Fehler in Prozessoren beheben zu können, nutzen Intel und AMD sogenannten Microcode, der sich updaten lässt. Sicherheitsexperten haben nun bei Intel-Prozessoren zwei undokumentierte Befehle entdeckt, um Microcode zu verändern. Wäre diese Manipulation im normalen Betriebsmodus der Prozessoren möglich, wäre das eine gewaltige Sicherheitslücke. Bisher ist dies jedoch nur in einem speziellen Debugging-Modus möglich. Dazu wiederum ist physischer Zugriff auf das jeweilige System nötig.
Zugriff auf ein System möchte sich auch Microsoft verschaffen, nämlich das Messenger-System von Discord. Microsoft will Discord für 10 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf ungenannte Personen, die mit den Verhandlungen vertraut seien. Noch seien die Gespräche in einer frühen Phase, ein Vertragsabschluss stehe nicht unmittelbar bevor. Discord ist vor allem bei Gamern beliebt, hat sich inzwischen aber auch als regulärer Messenger etabliert.
Bei diesen Nachrichten ist absolute Vorsicht geboten! Viele Handy-Nutzer haben SMS mit der Meldung "Ihr Paket kommt an" erhalten. Mit Links in SMS sollte man ohnehin vorsichtig sein. In diesem Fall führen Links in diesen falschen Tracking-SMS zu Banking-Trojanern.
Auch noch wichtig:
- Intel wird erstmals seine eigene Halbleiterfertigung für externe Auftraggeber öffnen. Dazu beitragen sollen zwei neue Chip-Fabriken in Arizona, die dort für 20 Milliarden US-Dollar gebaut werden. Gleichzeitig will Intel aber auch selbst vermehrt extern fertigen lassen.
- Der Frühling ist – kalendarisch – bereits angekommen und am Wochenende endet – technisch und politisch -–die Winterzeit, sodass wir am Sonntag die Uhren eine Stunde vorstellen. Während in den USA Senatoren einen weiteren Anlauf für permanente Zeitumstellung auf die Sommerzeit nehmen, ist ein schnelles Ende der halbjährlichen Zeitumstellung auf europäischer Ebene derzeit nicht in Sicht. Es gibt keine ausreichende Mehrheit unter den 27 Mitgliedstaaten dafür, welche Zeit künftig gelten soll.
- Am Mittwoch feiern Apple-Fans 20 Jahre MacOS X.
- Gnome, eine Desktop-Umgebung für Unix-verwandte Betriebssysteme, soll in Version 40 erscheinen.
(fds)