Mittwoch: Dreamliner-Stop, Stadia-Schub, Buch-Rettung, Fracking & Spotify-Bann

Erneut Produktionsstop bei Boing 787 + Google Stadia lukrativer + Internet rettet 600.000 Bücher + Reste des US-Fracking-Booms + Sperre für Spotify-Mitschneider

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Esther Dyson im Jahr 2018

Esther Dyson im Jahr 2018

(Bild: Christopher Michel CC BY 2.0)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während Boeing die Produktion seines 787-Großflugzeugs "Dreamliner" aufgrund neu gefundener Mängel wieder stoppen musste, senkt Google seine Umsatzbeteiligung des Cloud-Gaming-Dienstes Stadia, sodass Spielefirmen mehr verdienen können. Das Internet Archive rettet hingegen 600.000 Bücher aus Neuseeland vor dem Papierkorb. Billiges Erdgas sollte in den USA viele Jobs schaffen, aber die meisten sind wieder verschwunden.

Verschwunden aus Spotify sind etliche Nutzer, denn sie wurden ausgesperrt, weil sie Musik mit Audials mitgeschnitten haben. Das wäre vielleicht auch ein Fall für Esther Dyson, aber die Kämpferin für ein freies Internet, Publizistin und Investorin wird heute 70 Jahre als – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Produktionsmängel bei in Bau befindlichen Boeing-Jets 787 ("Dreamliner") hat die US-Luftfahrtsicherheitsbehörde FAA entdeckt. Daraus gehe zwar "keine unmittelbare Bedrohung für die Flugsicherheit" hervor, dennoch werde Boeing Abhilfe schaffen, bevor die Flugzeuge ausgeliefert werden, sagte die FAA am Montag. Am Dienstag musste Boeing das bestätigen. Durch neue Probleme bei Boeings Dreamliner 787 wird die Produktion wieder gestoppt.

Google stoppt seinen Cloud-Gaming-Dienst dagegen nicht, sondern will Stadia mit einer Reihe Maßnahmen für Spieleentwickler und Publisher attraktiver machen. Die Umsatzbeteiligung sinkt ab Oktober auf 15 Prozent. Gleichzeitig gibt Google Stadia-Entwicklern einen größeren Teil aus Abonnementeinnahmen. Dazu kommt ein Affiliate-Programm, bei dem Google Stadia Klicks honoriert, die neue Abonnenten generieren. Google Stadia lockt die Spielefirmen mit reduzierten Gebühren.

Gebühren waren kein Problem für die neuseeländischen Nationalbibliothek, aber Platzmangel. Deshalb sollten 600.000 selten genutzte Werke vorwiegend aus der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre aussortiert werden, aber das Internet Archive ist eingeschritten. Die zumeist vergriffenen Bücher werden auf den Philippinen eingescannt und anschließend in den USA eingelagert. Das Internet Archive rettet 600.000 Bücher aus Neuseeland und die digitalen Versionen werden weltweit frei zugänglich sein.

Ganze Regionen in den USA sollten durch neue Jobs gerettet werden, als Fracking in den vergangenen Jahren dort einen massiven Boom erlebte. Hunderttausende Arbeitsplätze sollten beim Herausholen von Schiefergas und -öl geschaffen werden, wenn nicht gar Millionen. Doch in Pennsylvania und in den Nachbarstaaten wie Ohio wurden viel weniger Arbeitsplätze geschaffen, als gedacht – und viele sind inzwischen wieder verschwunden. Wir beleuchten, was vom klimaschädlichen US-Fracking-Boom um billiges Erdgas übrig blieb.

Billig und schnell Musik herunterladen wollten hingegen mehrerer Spotify-Mitglieder, aber ihre Accounts wurden gesperrt, nachdem sie den schnellen Aufnahmemodus der Recording-Anwendung Audials verwendet hatten. Entsprechende Berichte im Forum der Software hat eine Mitarbeiterin des Karlsruher Unternehmens mittlerweile bestätigt und warnt nun vor der Verwendung. Wer mit Audials bei Spotify mitschneidet, wird ausgesperrt.

Aussperren lässt sich Esther Dyson nicht. Sie wird als Netz-Guru, First Lady des Internets, libertäre Kapitalistin, Digerati, gar "Herrscherin ohne Land, Boden und Zeit" und nun auch Mutter Teresa des guten Lebens genannt. Sie selbst sieht sich schlicht als Unternehmerin und Investorin, aber sie hat sich auch als Kämpferin für ein freies Internet und Publizistin hervorgetan. Heute wird Esther Dyson 70 Jahre alt.

Auch noch wichtig:

(fds)