Mittwoch: Elon Musks Rückzug vom Rückzug, Novemberstart der NASA-Riesenrakete

Musk gegen Twitter-Prozess + Artemis-Start aufgeschoben + Russlands Strafen gegen BigTech + Lücke in Exchange + USB-C als EU-Ladekabel + Repeater mit Wi-Fi-6

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Sturm, Wolken

(Bild: StockSnap, gemeinfrei (Creative Commons CC0))

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Elon Musk hat nach einem vorübergehenden Rückzugsversuch sein Übernahmeangebot für Twitter erneuert. Durch diesen Rückzug vom Rückzug will der Tesla- und SpaceX-Gründer einen Prozess vermeiden, auch wenn es ihn Milliarden kostet. Milliarden kostet auch ein Start der Mondmission Artemis-1, aber aufgrund technischer Probleme und des gerade durch Florida gezogenen Hurrikans wurde dieser immer wieder verschoben. Das nächste Startfenster im Oktober lässt die NASA nun verstreichen und konzentriert sich auf November. Solange wollte man in Moskau nicht warten, bis Konzerne wie Amazon oder Internet-Anbieter wie Twitch oder TikTok vermeintlich in Russland illegale Inhalte löschen. Die Strafzahlungen gegen Amazon, Twitch und TikTok sind Teil einer umfassenderen Kampagne gegen ausländische Tech-Konzerne – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Elon Musk will Twitter jetzt doch übernehmen. Der Milliardär hat sein ursprüngliches Angebot von 54,20 US-Dollar pro Aktie in einem Schreiben an Twitter erneuert. Der Handel der Twitter-Aktie wurde am Dienstag vorübergehend ausgesetzt. Musk will mit dem Rückzug vom Rückzug offenbar den anstehenden Prozess vermeiden. Twitter wurde darüber informiert, dass Musk den Vollzug des im April angebahnten Geschäfts unter den darin genannten Bedingungen anstrebe. Voraussetzung sei, dass das Gericht das laufende Verfahren einstelle: Elon Musk will Twitter nun doch übernehmen.

Musk ist als SpaceX-Gründer nur indirekt davon betroffen, dass die NASA noch bis mindestens Mitte November bis zum nächsten Startversuch der Riesenrakete SLS mit der Orion-Raumkapsel warten wird. Zwar habe der durch Florida gezogene Hurrikan keine nennenswerten Schäden am "Space Launch System" (SLS) oder der Startrampe verursacht. Trotzdem kommt das nächste Startfenster im Oktober noch zu früh. Die Zeit soll genutzt werden für genauere Untersuchungen und die Angestellten können private Angelegenheiten nach dem Sturm erledigen: NASA verschiebt nächsten Artemis-Startversuch auf November.

Amazon drohen in Russland Geldstrafen von bis zu 12 Millionen Rubel (204.000 Euro), weil das Unternehmen es versäumt hat, Inhalte zu löschen, die Moskau für illegal hält. Zwei Verfahren seien gegen Amazon eingeleitet worden, die sich beide auf einen "Verstoß gegen das Verfahren zur Beschränkung des Zugangs zu Informationen" gemäß der russischen Gesetzgebung bezögen. Um welche Inhalte es genau geht, wurde nicht erwähnt. Es wäre für Amazon die erste Strafe dieser Art in Russland: Russland gegen BigTech-Konzerne.

Der Workaround, der für die zum Wochenende bekannt gewordene und bereits aktiv angegriffene Zero-Day-Lücke in Microsofts Exchange-Server angeraten wurde, schließt die Schwachstellen nicht ausreichend, warnen IT-Sicherheitsforscher. Angreifer könnten trotz dessen Umsetzung immer noch Server kompromittieren. Mit einer kleinen Anpassung soll er jedoch korrekt vor Angriffen schützen. Microsoft hat noch keine Updates zum Schließen dieser Zero-Day-Sicherheitslücke veröffentlicht: Bisheriger Workaround für Exchange-Server Zero-Day unzureichend.

Das EU-Parlament hat sich auf einen Beschluss geeinigt, der ein einheitliches Ladekabel für Elektrogeräte vorschreibt. Smartphones, Tablets, Lautsprecher und weitere Gerätekategorien müssen künftig über einen USB-C-Anschluss verfügen. Damit hat die einheitliche Ladebuchse nun die letzte Hürde in der EU genommen. Jetzt müssen nur noch die Mitgliedsstaaten dem fertigen Beschluss zustimmen, das gilt als Formalität. Die Regelung soll ab Herbst 2024 in die Praxis umgesetzt werden: EU-Parlament beschließt einheitliches Ladekabel USB-C.

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Einen USB-Anschluss besitzt AVMs neuer Fritz-Repeater 3000AX nicht, soll aber ab November für 189 Euro (UVP) erhältlich sein. Er eignet sich dank der Fritz-Mesh-Funktion besonders, um die Funkabdeckung aktueller Fritzbox-Router mit Wi-Fi-6-WLAN zu vergrößern; er arbeitet aber auch mit Routern anderer Hersteller zusammen. Gegenüber dem derzeit mit rund 220 Euro Straßenpreis nur wenig teureren Fritz-Repeater 6000 wurde der 3000AX etwas abgespeckt. Der 6000er kann in beiden Funkbändern die doppelte Bandbreite erreichen als der Fritz-Repeater 3000AX: Günstigere Alternative mit modernem WLAN.

Auch noch wichtig:

  • Im Verteilerverkehr sind heute schon Fahrzeuge mit E-Antrieb unterwegs, im Fernverkehr ist das noch Zukunftsmusik. PwC glaubt an einen Durchbruch in den 30ern und erklärt in einer Studie: Elektro-LKW werden in den 2030ern Marktführer werden.
  • Heute vor genau 60 Jahren erschien in Großbritannien mit "Love Me Do" die erste Single der Beatles und der erste James-Bond-Film, "Dr. No" mit Sean Connery und Ursula Andress in den Hauptrollen, feierte Premiere.

(fds)