Mittwoch: Musk gegen Werbeverschwörer, Microsoft gegen Delta wegen CrowdStrike
X-Klage gegen Werbeverschwörer + Microsoft-Vorwürfe an Delta Air + Meta steuerpflichtig wegen Screenshots + Intel mit 18A-Meilenstein + Briefpost mit Phishing

(Bild: ieronymos / Shutterstock.com)
Wegen markenschädigender Tweets schalten viele Firmen bei X keine Werbung mehr. Das soll ein Verstoß gegen US-Kartellrecht sein. Dabei hatte Elon Musk im letzten Herbst erst Unternehmen zum Teufel gejagt, wenn diese keine Werbung buchen, weil die Plattform zu viele umstrittene Beiträge zulassen würde. Derweil beklagt Delta Air Lines Millionenschäden durch die CrowdStrike-Ausfälle und prüft Ersatzforderungen an Microsoft und den Sicherheitsanbieter. Doch Hilfsangebote der IT-Firmen an Delta seien ignoriert worden. Zudem seien die IT-Systeme Deltas veraltet und manche würden gar nicht auf Windows basieren. In Kanada sperrt Facebook Links auf Nachrichtenseiten, um eine Linksteuer zu vermeiden. Jetzt posten die User Screenshots, kopieren Texte und verlinken auf Beiträge anderer sozialer Medien, wo die Originalquelle verlinkt ist. Das könnte die Steuer nach Ansicht der Regierung Kanadas doch auslösen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
"Don’t advertise. Go fuck yourself. Is that clear?" Das hat Elon Musk auf offener Bühne Unternehmen geraten, die seine Mikroblogging-Plattform X für eine ungute Umgebung für ihre Marken halten. Er wolle nicht, dass sie auf X Werbung buchten. Das war im November. Jetzt verklagt seine Firma einen Verband und vier Konzerne, darunter Mars, weil sie seinem Rat folgen und keine Werbung auf X buchen. Gemeinsam nicht bei X (ehemals Twitter) einzukaufen, sei illegal. Musk erkennt dabei eine Verschwörung eines Branchenverbandes und diverser Großunternehmen, denen Werbung auf X/Twitter aufgrund umstrittener Beiträge neben den Anzeigen für die eigenen Marken zu heikel ist: X verklagt Firmen, weil sie keine Werbung schalten.
Die massiven IT-Ausfälle durch ein fehlerhaftes Update des Sicherheitsanbieters CrowdStrike auf Microsoft-Systemen hat Delta Air Lines besonders betroffen, sodass die US-Fluggesellschaft Schadenersatzforderungen prüft. Doch noch bevor es dazu kommt, betonen Microsoft und CrowdStrike, dass sich Delta nicht habe helfen lassen. Hilfsangebote der beiden IT-Firmen wurden ignoriert oder abgelehnt. Zudem verweist Microsoft darauf, dass ein wichtiges und von den Problemen betroffenes System Deltas von anderen Unternehmen wie IBM stamme und betrieben werde. Dafür sei Microsoft nicht verantwortlich: Microsoft und CrowdStrike kontern Deltas Schadenersatzforderungen mit Vorwürfen.
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Kanadas Regierung möchte Meta Platforms doch noch für die Linksteuer zur Kasse bitten. Der Betreiber von Facebook und Instagram soll einen womöglich neunstelligen Betrag zahlen, weil die Nutzer die von Meta in Kanada verhängte Nachrichtensperre umgehen. User in Kanada sehen seit Dezember keine Hyperlinks auf Nachrichten mehr; stattdessen posten sie nun Screenshots von Nachrichtenartikeln, kopieren deren Text in eigene Posts, oder verlinken auf Postings in anderen (nicht besteuerten) sozialen Netzen, wo dann ein Hyperlink zur Nachrichtenquelle wartet. Damit erfülle Meta den Tatbestand der im Dezember eingeführten Linksteuer: Screenshots könnten Meta teuer kommen in Kanada.
Intel setzt seine Zukunft auf die nächste Chipfertigungs-Generation 18A, die mit GAA-Transistoren (Gate All Around) und neuer Technik zur Chipstromversorgung (Backside Power Delivery, Power Vias) noch feinere Strukturen produzieren können soll. Immer wieder betont Firmenchef Pat Gelsinger, dass 18A im Jahr 2025 der beste Fertigungsprozess werden soll, noch vor den Angeboten des Weltmarktführers TSMC. Jetzt verkündet Intel, dass die ersten beiden Produkte mit 18A-Technik bereits belichtet sind und in den eigenen Laboren laufen. Dabei handelt es sich um den PC-Prozessor Panther Lake und Clearwater Forest für Rechenzentren. Diese erreichen den Meilenstein beim 18A-Prozess: Die ersten Intel-Prozessoren laufen.
Die Phishing-Mails mit der Absicht, an sensible und monetär missbrauchbare Informationen von Opfern zu gelangen, sind weitreichend bekannt. Das LKA Niedersachsen warnt nun jedoch davor, dass Betrüger in einigen Fällen per Briefpost Druck auf potenzielle Opfer aufbauen, den abgedruckten QR-Code einzuscannen und auf der dadurch geöffneten Webseite wertvolle Daten einzugeben. Die Beamten warnen, dass diejenigen, die den QR-Code scannen und dem Link folgen, auf einer gefälschten Banking-Seite landeten. Diese imitiere die Optik der jeweils im Brief angegeben Bank und fragen persönliche und teilweise sicherheitsrelevante Daten ab: LKA Niedersachsen warnt vor Phishing mit QR-Codes per Briefpost.
Auch noch wichtig:
- Nach der Zulassung von UTM SE hat Apple nun seine App-Store-Guidelines explizit angepasst: PC-Emus mit Downloads sind offiziell zugelassen. Einen Haken gibt es bei Windows und Co. mit Downloads auf iPad und iPhone: Apple sagt offiziell d'accord.
- Die Klimaanlagen der Deutschen Bahn haben keinen guten Ruf, weil sie vermeintlich ständig kaputt sind. Stimmt das? Was tut die Bahn, um sie besser zu machen? Nun erklärt die Deutsche Bahn, wie sie ihre Klimaanlagen besser machen will.
- Nach der BSI-Warnung vor Kaspersky-Software gab es auch Schadensersatzklagen von deren Nutzern. Jetzt verneint das Landgericht MĂĽnchen einen solchen Anspruch in einem Urteil: Keine Kunden-AnsprĂĽche nach BSI-Warnung vor Kaspersky.
- Die meisten Handys und Webbrowser kommen in den USA vorinstalliert mit Googles Suchmaschine. Dafür zahlt der Konzern Milliarden, wofür er jetzt verurteilt ist: Googles Suchmaschinen-Geschäfte sind illegal, sagt US-Gericht.
- Google hat mehrere Schwachstellen in seinem mobilen Betriebssystem Android geschlossen am Patchday: Attacken auf Android-Geräte beobachtet.
- Der Montag war für die High-Tech-Branche an der NASDAQ rabenschwarz. Apple bekam das besonders zu spüren – auch wegen der Entscheidung eines Promi-Investors: Apple wg. Buffett-Aktienverkauf besonders betroffen von Tech-Krise an Wall Street.
- Windows wird kĂĽnftig keine Adobe Postscript-Type 1-Fonts mehr unterstĂĽtzen. Das hat Microsoft nun angekĂĽndigt: Microsoft wirft Adobe-Postscript-Type-1-UnterstĂĽtzung aus Windows raus.
- Die Anaconda Toolbox for Excel bietet eine Erweiterung, um aus Excel heraus Python-Code auf dem eigenen Rechner statt in der Microsoft-Cloud auszufĂĽhren: Anaconda bringt Python in Excel fĂĽr lokale CodeausfĂĽhrung mit WebAssembly.
- Zahlreiche Prozessoren der Serien Core i-14000 und -13000 bekommen zwei Jahre zusätzliche Garantie. So läuft es ab: Details zur Garantie defekter Intel Raptor Lake Prozessoren.
(fds)