Mittwoch: X mit Zahlungsfunktionen dank Visa, Boeing mit Milliardenverlust
X-Money mit Visa Direct + Boeing-Verluste wegen Streik + Kritik an Zwangsdigitalisierung + Deepseek mit neuem KI-Bildgenerator + Bit-Rauschen ĂĽber PC-Speicher
![Eine Frau hält ein Handy, auf dessen Bildschirm ein Bezahlvorgang für einen Online-Einkauf zu sehen ist; Mittwoch: X-Money-Konten, Boeing-Milliardenverlust, Digitalisierung-Bedenken, Deekseek-Bildgenerator & Bit-Rauschen](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/4/7/8/9/3/7/2/mittwoch-9de2d08daf98ad30.jpeg)
(Bild: SizeSquares/Shutterstock.com)
Das von Elon Musk im Rahmen seiner von ihm angestrebten Alles-App (X, vormals Twitter) angedeutete X-Money nutzt Visa Direct zum Geldtransfer zwischen Nutzern und erlaubt auch den Einzug auf das eigene Bankkonto. Die Zahlungsfunktion kommt noch dieses Jahr, vielleicht schon in den nächsten Monaten. Um Finanzen geht es auch bei Boeing, doch die Geschäftszahlen sind tiefrot. Zu lange hat der Flugzeughersteller den Streik im Herbst hinausgezögert, sodass aus dem letztjährigen Betriebsgewinn ein Milliardenverlust wird. Die Aussichten sind aber positiv und haben den Aktienkurs am Dienstag beflügelt. Am Dienstag wurde in Berlin derweil über Datenschutz und Digitalisierung diskutiert. Dabei sind sich Daten- und Verbraucherschützer einig, dass es für existenzielle Bereiche des Zusammenlebens und zugehörige Dienste echte analoge Alternativen geben muss. Man könne den Bürgern nicht vorschreiben, ständig ein Smartphone mitzuführen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Der immer noch als Twitter bekannte Kurznachrichtendienst X macht einen großen Schritt zur von Besitzer Elon Musk proklamierten "Everything-App", mit der Nutzer nahezu alles erledigen können. Denn X hat mit der Kreditkartengesellschaft Visa einen ersten Partner für Finanzdienstleistungen gefunden. Mithilfe von Visa Direct sollen sichere Zahlungen zwischen sogenannten X-Money-Konten sowie Buchungen auf das eigene Bankkonto möglich werden, wie X-Chefin Linda Yaccarino bei X selbst verkündet. Geldtransfers per X-Money sollen demnach im Laufe dieses Jahres eingeführt werden, aber Quellen gehen von den nächsten beiden Monaten aus: Visa wird erster Partner für X-Money, Elon Musks nächstem Schritt zur Alles-App.
53 Tage lang hat Boeings Management den Streik in der Produktion laufen lassen, bis es 33.000 Mitarbeitern 44 Prozent mehr Gehalt gewährt hat. Jetzt läuft die Produktion wieder; sie soll weiter gesteigert und dabei sicherer und besser werden, wie Boeing-Chef Kelly Ortberg am Dienstag gesagt hat. Das ließ Anleger zugreifen, die Boeing-Aktie legte 1,5 Prozent zu. Die von Ortberg vorgelegten Quartals- und Jahreszahlen sind allerdings tiefrot. Im vierten Quartal 2024 hat vor allem die lange stillstehende Produktion das Ergebnis belastet. Der Quartalsumsatz ist im Jahresvergleich deutlich gefallen, aus dem Betriebsgewinn vor einem Jahr ist ein Minus von fast 4 Milliarden US-Dollar geworden: Langer Streik kostet Boeing Milliarden.
Der Ruf nach einer "Digital only"-Strategie der Regierung von Bundesdigitalminister Volker Wissing (vormals FDP) erntet Widerspruch. Ein solcher Ansatz führe "in die Verfassungswidrigkeit", wurde am Dienstag auf einem Symposium der Datenschutzkonferenz von Bund und Ländern in Berlin moniert. Angesichts des zunehmenden Digitalzwangs, der "den kleinen und großen Alltag" belaste, wurde auf die Ausweitung des in Artikel 3 Grundgesetz normierten Diskriminierungsverbots zu einem Grundrecht auf analogen Zugang zur Daseinsvorsorge plädiert. Der mündige Bürger müsse Anspruch darauf haben, essenzielle Dienstleistungen ohne Smartphone nutzen zu können, heißt es auf dem Datenschutztag: Massive Bedenken gegen "Digital only" und Zwangsdigitalisierung.
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Das chinesische KI-Unternehmen Deepseek, das gerade die KI-Welt und Börse zum Wanken bringt, veröffentlicht nun auch noch einen Bildgenerator beziehungsweise ein neues Modell aus der multimodalen Modellfamilie namens Janus. Janus-Pro soll es unter anderem mit dem Bildgenerator Dall-E 3 von OpenAI aufnehmen können. Janus-Pro ist, wie auch die anderen KI-Modelle von Deepseek R1 und V3, als Open-Source unter MIT-Lizenz frei verfügbar. Janus-Pro ist der Nachfolger von Janus und deutlich größer und leistungsfähiger. Das Modell kommt mit den üblichen Fähigkeiten eines multimodalen Modells daher. Es kann Bilder erzeugen, aber auch verstehen und soll dabei sehr stringent bleiben können: Deepseek greift nun auch noch KI-Bildgeneratoren an.
Je schneller das RAM, desto mehr Daten kann der Prozessor pro Sekunde verarbeiten – soweit die Theorie. In der Praxis ist der Zusammenhang zwischen RAM-Geschwindigkeit und Rechenleistung viel komplizierter. Beispielsweise fangen schnelle Pufferspeicher (Caches) in der CPU viele Zugriffe auf den Arbeitsspeicher ab. Folglich wirkt sich dessen Datentransferrate auf viele Anwendungen nicht so stark aus. Aber es gibt auch welche, bei denen das deutlich der Fall ist. Wir haben nachgemessen und PC-Speichermodule (UDIMMs) mit Standard-JEDEC-Parametern, die neuen Clock-Unbuffered-Module (CUDIMMs) sowie übertaktetes RAM untersucht. Das Zusammenspiel von CPU und RAM diskutieren wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Das bringt schnelles RAM.
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Auch noch wichtig:
- Die Namen von zwei Orten in den USA werden bei Google Maps angepasst. Sie sind angepasst an Donald Trumps Wünsche und das Trump-Dekret: Google Maps ändert Namen des Golfs von Mexiko in den USA.
- Nachdem am Wochenende plötzlich eine chinesische KI-App die Konkurrenz von OpenAI überholt hat, gab es für die KI-Branche einen schwarzen Tag an der Börse: Nvidia verliert nach DeepSeek-Hype an einem Tag 600 Milliarden US-Dollar Börsenwert.
- Einem unserer Leser fiel eine Ungereimtheit bei neuen Festplatten auf – dies deutete auf einen Betrug hin. Fast 50 weitere Leser haben das gleiche Problem: Dutzende Leser melden Verdachtsfälle von Betrug mit Seagate-Festplatten.
- Peitsche statt Zuckerbrot: Trump droht Chipauftragsfertigern wie TSMC mit Zöllen. Leidtragende wären die US-Kunden von enormen Chipzöllen gegen Taiwan: Trump redet sich in Rage.
- In Estland kann man jetzt digital eine Scheidung beantragen und abschließen. Damit hat das Land alle Behördengänge digitalisiert und "Bürokratie eliminiert". Jetzt gilt "0% Bürokratie, 100% digital": Estland digitalisiert die letzte Behördenleistung.
- Das Fraunhofer-Institut hat 2023 an einem Bestandshaus untersucht, wie lokaler Solarstrom, Wärmepumpenheizung und Stromspeicher zusammenarbeiten. So zeigt die Studie Solarversorgung der Wärmepumpe, wie sinnvoll eine Batterie wirklich ist.
- IT-Forscher haben Backdoors auf Juniper-Routern entdeckt und untersucht. Sie werden durch Magic Packets aktiviert: MaĂźgeschneiderte Backdoors in Juniper-Routern warten auf Magic Packets.
- Updates der AirPods von Apple erfolgen geräuschlos im Hintergrund. Jetzt hat Apple einen Weg beschrieben, wie Nutzer etwas nachhelfen können beim AirPods-Update: Apple beschreibt erstmals offiziell den Weg.
- Apple hat neben iOS 18.3 und macOS 15.3 auch macOS 13.7.3, 14.7.3 und iPadOS 17.7.4 publiziert und stopft damit manche Lücken. iOS 17 wird nicht mehr bedacht mit Updates: Apple aktualisiert auch ältere Betriebssysteme – mit Ausnahmen.
- Smartphone-Riesen wie Apple könnten durch eSIMs ihre Marktmacht ausbauen, warnen britische Mobilfunker. Sie wenden sich an Regulierer wegen der iPhones nur mit eSIM: Mobilfunkanbieter fürchten Verlust der Kundenbindung.
(fds)