"Mixter" distanziert sich von Web-Attacken

Mixter, Entwickler von Tribe Flood Network, hat sich von den Web-Angriffen der letzten Tage distanziert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 26 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Schon vor einigen Tagen hatte sich ein deutscher Programmierer, der unter dem Pseudonym Mixter auftritt und als Urheber eines der möglichen Programme für Denial-of-Service-Attacken gilt, gegenüber c't von den jüngsten Angriffen distanziert. In einer E-Mail an dpa bekannte er sich nun erneut als Urheber eines der möglichen Angriffsprogramme für die DoS-Attacken der letzten Tage. In einer mittels PGP autorisierten Nachricht schrieb Mixter an dpa, er habe die Software Tribe Flood Network (TFN) programmiert, die für solche Angriffe eingesetzt werden könne. Gleichzeitig distanzierte er sich aber von den Attacken: "Ich bin in keiner Weise an Angriffen gegen US-Web-Sites oder an irgendwelchen kriminellen Handlungen beteiligt."

Das Programm Stacheldraht, das ähnlich wie TFN funktioniere, stamme aber nicht von ihm, erklärte Mixter. Vor der Software hatte das National Infrastructure Center (NIPC) in Washington angesichts der jüngsten Angriffe gewarnt. Das Programm stammt laut Mixter von einem ebenfalls in Deutschland ansässigen Entwickler, der unter dem Namen Randomizer operiere.

"Tatsächlich bin ich aber der einzige Programmierer, der ein in Frage kommendes Angriffsprogramm veröffentlicht hat und dazu steht", kommentierte Mixter. Er beschäftige sich in seiner Freizeit vor allem damit, Sicherheitslücken und andere mögliche Gefahren im Internet ausfindig zu machen. Es sei noch nicht bewiesen, dass sein Programm für die Angriffe in den letzten Tagen benutzt worden sei.

Inzwischen hat das FBI an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara einen Computer beschlagnahmt, der als Zwischenstation für DoS-Attacken diente. Eine weitere Spur führe zu einem Universitätscomputer im benachbarten Bundesstaat Oregon, hieß es in den USA unter Berufung auf das FBI.

Hintergründe zu den Web-Attacken auf amerikanische Sites im Newsticker auf heise online (Vom Umgang mit dem Cyber-Terror); Telepolis bringt einen Kommentar zu der Hysterie anlässlich der Angriffe und zu der Gefahr, die Reaktionen könnten zu einem demokratiefeindlichen "Stacheldraht-Internet" führen: Sicherheitshysterie. (jk)