Mobil telefonieren auf allen Ryanair-Flügen

Nach Air France kündigt auch der irische Billigflieger an, Handy-Nutzung während des Flugs über eigene Sende- und Empfangsanlagen zu ermöglichen – wenn nationale Regulierer entsprechende Genehmigungen erteilen.

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Von
  • dpa

Ryanair-Passagiere sollen im Flugzeug bald Telefonate mit ihrem eigenen Handy führen können. Im kommenden Jahr will der Billigflieger zunächst 50 Maschinen entsprechend umrüsten. Von 2008 an sollen dann nach und nach auch alle anderen Flugzeuge der Boeing-737-Flotte mit Sende- und Empfangsanlagen ausgestattet werden. Die Kosten für das Führen und Annehmen von Gesprächen sollen sich Ryanair zufolge an den internationalen Roaming-Gebühren orientieren und über die Mobilfunkrechnung beglichen werden.

Air France hatte bereits im April angekündigt, Anfang 2007 einen neuen Airbus A318 in Dienst zu stellen, der die Nutzung des eigenen Mobiltelefons erlaubt, ohne dass dabei die Navigationsinstrumente der Maschine gestört werden. Zwischen März und September 2008 sollen Passagiere das Angebot auf Strecken in Europa und Nordafrika im Probebetrieb testen können. Wie auch bei Ryanair werden die Air-France-Passagiere den Angaben zufolge nicht nur mit dem Handy telefonieren, Textmitteilungen schreiben und WAP-Seiten aufrufen können, sondern auch E-Mails mit Notebooks oder Smartphones empfangen und senden können.

Ob Ryanair-Passagiere von 2007 an auch wirklich ihr Handy über den Wolken benutzen dürfen, steht dem Unternehmen zufolge aber noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden. "In Deutschland wird gerade an einer Novellierung der Luftfahrzeug-Elektronik-Betriebs-Verordnung gearbeitet", sagt Cornelia Cramer, Sprecherin des Luftfahrtbundesamtes (LBA) in Braunschweig. Derzeit seien der Betrieb und die Benutzung von Mobiltelefonen an Bord deutscher Luftfahrzeuge aber noch verboten; die so genannten Pico-Zellen an Bord der Flugzeuge sollen hier Bedenken ausräumen. Auch die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) prüft derzeit eine Überarbeitung der Gesetzgebung.

Technik-Partner von Ryanair und Air France und direkter Anbieter des Mobiltelefon-Services ist das Schweizer Unternehmen OnAir, an dem auch Airbus beteiligt ist. Die Handy-Gespräche sollen den Angaben zufolge sowohl über Satelliten als auch über Bodenstationen vermittelt werden. (dpa) / (jk)