MobilCom-Chef Schmid setzt voll auf UMTS

Für MobilCom-Chef Gerhard Schmid war die Ersteigerung einer UMTS-Lizenz in Deutschland schon jetzt ein gutes Geschäft.

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  • dpa

Das Telekommunikationsunternehmen MobilCom setzt voll auf Wachstum und den zukünftigen Telefonstandard UMTS. MobilCom-Chef Gerhard Schmid nutzte die Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am heutigen Dienstag in Hamburg, um die langfristige Entwicklung von MobilCom zu präsentieren. Danach werden im Jahr 2010 rund zwölf Millionen Kunden mit MobilCom über UMTS telefonieren und Daten austauschen. "Wir haben jetzt 6,5 Millionen Kunden im Mobilfunk, im Internet und im Festnetz", sagte Schmid. Es sei leichter, diese Kunden in die UMTS-Nutzung zu überführen, als neue Kunden zu gewinnen. Eine Verdopplung der Kundenzahl innerhalb von neun Jahren sei durchaus realistisch.

Gleichzeitig verbessert sich nach Schmids Ausblick die finanzielle Lage des Unternehmens aus Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) durch den Aufbau des eigenen UMTS-Netzes beträchtlich. "Gegenwärtig reichen wir drei Viertel unseres Umsatzes an die Netzbetreiber weiter, machen aber die ganze Arbeit bei Kundengewinnung und Betreuung", sagte der Vorstandschef und Großaktionär. Künftig werde MobilCom 100 Prozent der Umsätze zur Verfügung haben und damit sowohl den Unterhalt des Netzes als auch die hohen Zinsen und Abschreibungen für die UMTS-Lizenz finanzieren.

Auf der Basis steigender Kundenzahlen und sinkender Kosten werde die Gewinnmarge in der Mitte des Jahrzehnts steil steigen. Gegenwärtig überarbeite MobilCom den Business-Plan, der bislang Gewinne ab 2006 vorsah. "Es gibt einige Anzeichen, dass die Gewinnzone eventuell früher erreicht werden kann", sagte Schmid. Er strebe an, die Marktanteile in den Geschäftsbereichen Mobilfunk, Festnetz und Internet kontinuierlich zu erhöhen.

Das Jahr 2000 war laut Schmid das wichtigste in der Geschichte seines Unternehmens. "Wir haben uns für eine klare Wachstumsstrategie entschieden und in allen Segmenten zugelegt", betonte er. Zudem habe sich MobilCom bei France Telecom in einen starken internationalen Verbund eingeklinkt und mit dem Erwerb der UMTS-Lizenz den Einstieg in eines der letzten großen Oligopole erreicht. "Damit haben wir uns in den wesentlichen Wachstumsmarkt eingekauft", sagte Schmid. "Der Kauf der Lizenz für 16 Milliarden Mark war ein gutes Geschäft."

Der Kurs der MobilCom-Aktie reagierte am Neuen Markt auf die Jahreszahlen mit einem kräftigen Abschlag von mehr als sieben Prozent und erreichte mit 27 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Damit ist die Aktie nach Schmids Ansicht drastisch unterbewertet. Im vergangenen März stand der Kurs bei 210 Euro. (dpa) / (jk)