Mobilchip-Konzern Qualcomm wächst rasant - nicht nur dank Smartphone-Geschäft
Trotz "herausforderndem makroökonomischen Umfeld" steigen Qualcomms Umsatz und Gewinn enorm. Eine neue Lizenzvereinbarung mit Samsung soll Wachstum sichern.
Die starke Position im Smartphone-Markt beflügelt das Geschäft des Chipkonzerns Qualcomm. Im Ende Juni abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 10,94 Milliarden US-Dollar. Der Reingewinn sprang sogar um 84 Prozent auf 3,73 Milliarden Dollar (3,66 Milliarden Euro), wie Qualcomm nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.
Damit hat Qualcomm die Erwartungen der Finanzbranche leicht übertroffen. Die Wall Street hatte mit einem Quartalsumsatz von 10,88 Milliarden Dollar gerechnet, wie CNBC berichtet. Vor einem Jahr noch hatte die 5G-Nachfrage Qualcomms Geschäfte angekurbelt, jetzt sind es laut Qualcomm-Chef Cristiano Amon die Automobilsparte und das Internet der Dinge (IoT), die neue Rekordergebnisse erzielen. Deren Umsätze sind im Jahresabstand um 38 beziehungsweise 31 Prozent gewachsen.
Das Smartphone-Geschäft stellt bei Qualcomm aber weiterhin den mit Abstand größten Anteil am Umsatz mit über 56 Prozent. Dagegen machen Automobilchips und IoT zusammen nur 20 Prozent der Einnahmen aus. Den Rest des Hardware-Umsatzes erbringen Funkchips wie Modems. Hier spielt Qualcomm eine führende Rolle – neben den Snapdragon-Prozessoren vieler Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android.
Neuer Samsung-Vertrag und moderater Ausblick
Ein zweites Standbein ist das Geschäft mit Lizenzen auf von Qualcomm patentierte Technologien. Dies macht 14 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im vergangenen Quartal wurde eine neue mehrjährige Lizenzvereinbarung mit dem Smartphone-Marktführer Samsung abgeschlossen. Sie solle auch die Entwicklung künftiger Mobilfunk-Standards nach dem heutigen 5G umfassen, sagte Qualcomm-CEO Amon.
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Für das laufende Quartal erwartet Qualcomm Einnahmen zwischen 11 und 11,8 Milliarden Dollar. Dies ist weniger als erwartet, denn Marktbeobachter rechneten mit einer Umsatzprognose um 11,87 Milliarden Dollar. Wohl auch deswegen sank Qualcomms Aktienkurs im nachbörslichen Handel um fast 4 Prozent, nachdem das Papier im Jahresverlauf bereits um rund 18 Prozent nachgegeben hat.
(fds)