Mobilcom will Verschmelzung mit freenet.de noch in diesem Jahr

Durch die Verschmelzung der beiden Gesellschaften auf ein neues Unternehmen könnten sowohl technische als auch kaufmännische Ressourcen gebündelt werden.

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  • dpa

Das Mobilfunkunternehmen Mobilcom sieht in der geplanten Verschmelzung mit dem eigenen Tochterunternehmen freenet.de vor allem strategische Vorteile in dem sich schnell wandelnden Markt. "Mobilfunk und Festnetz wachsen zusammen", sagte Mobilcom-Vorstandschef Thorsten Grenz am Dienstag in Hamburg. Durch die Verschmelzung der beiden Gesellschaften in ein neues Unternehmen könnten sowohl technische als auch kaufmännische Ressourcen gebündelt werden. "Die Integration ist optimal geeignet, um Herausforderungen und Chancen des Marktes anzunehmen", sagte Grenz. Das zeige auch die positive Reaktion der Kapitalmärkte.

Durch eine höhere Marktkapitalisierung und einen größeren Anteil der freien Aktionäre (Freefloat) werde das neue Unternehmen zudem ein echtes Schwergewicht in dem Aktienindex TecDAX. Zudem ließen sich Verlustvorträge von mobilcom steuerlich nutzen, was über die Jahre einem dreistelligen Millionenbetrag entspreche. Grenz zeigte sich zuversichtlich, noch in diesem Jahr die Verschmelzung unter Dach und Fach zu bringen. "Erste Bewertungsergebnisse sind in etwa zwei bis drei Monaten möglich", sagte er.

Der Transaktion müssten die Hauptversammlungen sowohl von mobilcom als auch von freenet.de mit jeweils 75 Prozent zustimmen. "Es gibt keine Spielräume, die Umtauschverhältnisse für die eine oder andere Seite günstiger zu gestalten, da jeder Aktionär sie überprüfen lassen kann", sagte der Mobilcom-Chef. Die Forderung des freenet-Vorstandes, nicht nur Wirtschaftsprüfer, sondern auch Investmentbanken in die Wertermittlung einzuschalten, nannte er "eine sinnvolle Ergänzung". freenet.de-Chef Eckhard Spoerr hatte zunächst zurückhaltend auf die Verschmelzungspläne von Mobilcom reagiert.

Im laufenden Jahr will das Unternehmen aus dem schleswig- holsteinischen Büdelsdorf sein Rekordergebnis von 2004 nochmals übertreffen. Im Kerngeschäft Mobilfunk, das drei Viertel zum Umsatz beisteuert, soll der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 9 auf 32 Millionen Euro steigen. Einen zusätzlichen Wachstumsschub verspricht sich der Mobilfunk-Provider durch einen neuen Tarif, mit dem 100 Minuten pro Monat für 13 Cent je Minute in allen deutschen Mobilfunk-Netzen telefoniert werden kann. Das entspricht rund einem Drittel des aktuellen Preisniveaus.

Im abgelaufenen Jahr erreichte Mobilcom ein Umsatzplus von drei Prozent auf 1,90 Milliarden Euro und eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 20 Prozent. Die Aktionäre erhalten eine Dividende von 25 Cent je Aktie. (dpa) / (tol)