Mobile-Entwicklung: Android 16 hebt Beschränkungen für App-Darstellung auf

Die Darstellung von Apps wird künftig auf großen Displays zwangsweise flexibel sein. Android 16 Beta 1 legt den Grundstein dafür.

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 Grünes Android-Männchen vor einem Google-Standort.

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.

Google hat nach der Developer Preview nun die Betaphase für Android 16 gestartet, das zunächst nur auf unterstützten Google-Pixel-Geräten läuft. Das mobile Betriebssystem bringt in Beta 1 einige Neuerungen, die auch für App-Entwickler relevant sind – unter anderem für die Darstellung, Live-Benachrichtigungen und Barrierefreiheit. Das finale Release soll im zweiten Quartal 2025 erscheinen.

Developer sollen laut Google-Empfehlung die neueste Version der Entwicklungsumgebung Android Studio (Meerkat) nutzen, die nun in Version 2024.3.1 Beta 1 vorliegt.

Android 16 legt den Grundstein dafür, Apps auf großen Bildschirmen flexibler zu machen. Beschränkungen für die Ausrichtung – etwa ausschließlich Portraitmodus – und für Größenänderungen werden auf größeren Displays ab 600 dp (density-independent pixels) standardmäßig aufgehoben, wenn das API-Level 36 als Ziel eingestellt ist. Darunter fällt auch, dass Einschränkungen bezüglich der Seitenverhältnisse einer App ignoriert werden, wie dieses Beispiel zeigt:

Android-App im adaptiven Format: ab Android 16 der neue Standard. Eine Darstellung wie links im Bild ist dann nicht mehr möglich.

(Bild: Google)

Google empfiehlt Entwicklerinnen und Entwicklern zu prüfen, ob die User Interfaces ihrer Apps auch unter diesen neuen Voraussetzungen geeignet sind. Um Anpassungen vorzunehmen, erhalten sie Unterstützung in Form von Frameworks, Tooling und Libraries. Wer seine App mit den neuen Einstellungen prüfen möchte, ohne das API-Level zu verändern, kann das App Compatibility Framework nutzen und das Flag UNIVERSAL_RESIZABLE_BY_DEFAULT aktivieren.

Derzeit besteht für Developer noch die Möglichkeit eines Opt-out, ab dem Android-Release 2026 (API-Level 37) wird diese Option entfallen.

Ein Blogeintrag bietet weitere Informationen zur adaptiven Darstellung.

Als weitere Änderung sind Live-Updates durch das neue Benachrichtigungs-Template ProgressStyle mit an Bord. Diese neue Benachrichtigungsklasse soll Usern ermöglichen, den Status einer laufenden Aktivität mitzuverfolgen. Hier beschränkt Google die Anwendungsempfehlungen auf Mitfahrgelegenheiten, Essenslieferungen und Navigation.

Für die Videoerstellung bringt Android 16 Support für den Codec Advanced Professional Video (APV) mit, der auf hochqualitative Videoaufnahmen ausgelegt ist. Die Fotografie wird ebenfalls mit einem neuen Feature bedacht: Der neue Indikator EXTENSION_NIGHT_MODE_INDICATOR teilt – falls vom Gerät unterstützt – einer App mit, wann sie den Nachtmodus in einer Kamera-Session aktivieren beziehungsweise deaktivieren soll, um auch unter schlechten Lichtbedingungen eine hohe Bildqualität zu erreichen.

Die Barrierefreiheit soll sich in Android 16 unter anderem dadurch verbessern, dass Apps einem Accessibility-Service mitteilen können, ob eine Eingabe in einem Formularfeld notwendig ist. Dazu dient die neue Option setFieldRequired in AccessibilityNodeInfo.

Diese und alle weiteren Neuerungen in Android 16 Beta 1 lassen sich dem Android Developers Blog entnehmen. In den Versionshinweisen findet sich auch die Liste der unterstützten Geräte.

(mai)