Mobilfunk: Das O2-Netz bekommt einen digitalen Zwilling

Für Netzplanung und Störungsmanagement kann Telefónica Deutschland auf einen digitalen Zwilling des eigenen Mobilfunknetzes zurückgreifen.

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(Bild: TelefĂłnica Deutschland)

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TelefĂłnica Deutschland hat einen "digitalen Zwilling" seines Mobilfunknetzes geschaffen, der den aktuellen Zustand des Netzes abbildet und bei der Analyse von Problemen helfen kann. Das Tool gleicht einer interaktiven Karte des Netzes und wurde intern entwickelt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Der digitale Zwilling bildet den Status der 28.000 Antennenstandorte, Router und andere Hardware sowie über 50.000 Glasfaser- oder Richtfunkstrecken des Netzes in Echtzeit ab. Mithilfe der Software können Netztechniker von Telefónica detailliert nachvollziehen, wie die einzelnen Komponenten funktionieren und wie das Netz ausgelastet ist.

"Der digitale Netz-Zwilling versorgt uns mit umfassenden Echtzeitinformationen und Routen – wie eine Karten-App fürs Netz", erklärt CTO Mallik Rao. "Mit der selbstentwickelten Applikation arbeiten wir zehnmal schneller als mit bisherigen Tools. Wir können unser Netz zielgerichteter optimieren, Performanceeinschränkungen besser erkennen und alternative Transportrouten schneller identifizieren."

Telefónica Deutschland will mit dem Tool auch schneller auf Störungen reagieren können. Anhand des digitalen Zwillings lassen sich Ausfallszenarien und verschiedene Lösungsansätze simulieren – etwa welche Routen sich eignen, um ausgefallene Hardware zu umgehen, und wie die mit zusätzlicher Last klarkommen. Im Ernstfall schlägt der digitale Zwilling dann sinnvolle Alternativrouten vor.

Auch im Hinblick auf die Bewältigung der wachsenden Datenmengen im Netz verspricht sich das Unternehmen Erkenntnisse. Die mobile Datennutzung im Netz von O2 steigt laut Unternehmensangaben "exponentiell an". Im Jahr 2023 habe das Netz 4,8 Milliarden Gigabyte an mobilen Daten verarbeitet.

Ein digitaler Zwilling ist die digitale Repräsentation eines physischen Objekts oder Prozesses. Dieses digitale Abbild ermöglicht es, Simulationen und Analysen durchzuführen, ohne das reale Objekt zu beeinträchtigen. Ein digitaler Zwilling kann für Maschinen, Immobilien oder immaterielle Prozesse oder auch ganze Städte gebaut werden. Er fasst sämtliche Informationen und Funktionen zusammen.

(vbr)