Moderner Fotodruck beflügelt die Branche

Opas Fotoalbum ist für viele out – durch den Siegeszug der Digitalfotografie. Der Fotodruck ist ein boomender Wachstumsmarkt. Einer der strahlenden Gewinner ist das Fotobuch.

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  • dpa

Opas Fotoalbum ist für viele out – durch den Siegeszug der Digitalfotografie. Der Fotodruck ist ein boomender Wachstumsmarkt. Einer der strahlenden Gewinner ist das Fotobuch.

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Vorfreude ist oft die beste Freude – doch die Erinnerung an die schönsten Wochen des Jahres begeistert jährlich aufs Neue die Foto-Industrie. Zwischen 500 und mehr als 1000 Schnappschüsse bringen Deutschlands Heimkehrer aus dem Urlaub mit, hat der Photoindustrie-Verband in Frankfurt/Main herausgefunden. Jede Sekunde macht es in Deutschland über 2000 mal "Klick", rechnet er vor. Wohin mit den vielen Bildern? Eine Antwort ist das Fotobuch, das seit etwa sieben Jahren zunehmend das klassische Album verdrängt.

Seine Zahl steigt unaufhaltsam: Von 400.000 Exemplaren im Jahr 2006 auf 7,2 Millionen in 2012. "Der Fotobuchmarkt", so Verbandschef Christoph Thomas, "liegt 2013 ganz klar auf Wachstumskurs und wir erwarten dementsprechend zum Vorjahr ein abermaliges Absatzplus". Dem Oldenburger Unternehmen Cewe Color – nach eigenen Angaben heute europäischer Marktführer in Sachen Fotobuch – hat die Wende vom klassischen Bildabzug hin zum modernen Fotobuch wieder in die Erfolgsspur verholfen. Mehr als 5,6 Millionen Exemplare hat Europas größter Bilddienstleister 2012 von derartigen Büchern produziert. Im Schnitt enthält es laut Verbandsangaben bei einem Durchschnittspreis von 30 Euro bis zu 140 Aufnahmen. Die Zahl der zu entwickelnden klassischen Filmrollen sank nach Branchenschätzungen in nur einem Jahrzehnt seit der Jahrtausendwende von 190 Millionen auf weniger als ein Zehntel.

Fürs Gesamtjahr 2013 erwartet Cewe Color ein Umsatzplus zwischen einem und fünf Prozent – 2012 lag der Umsatz bei 503 Millionen Euro. Das zweite Standbein ist der online-Druck, bei dem Fotos per Software zum Spezial-Drucker geladen werden. Es sind dabei die Motive von besonderen Augenblicken, die ausgedruckt werden. Eine elektronische Bild-Lagerung im Internet dagegen erwogen bei einer Umfrage am Rande der jüngsten Photokina nur 20 Prozent der Befragten.

Dazu hat der Photoindustrie-Verband mit "Scrapbooking" ein aus den USA nach Europa schwappendes neues Phänomen entdeckt, das der Grundidee des klassischen Albums wieder nahe kommt: Fotoalben mit den besten Bildern werden dabei durch Eintrittskarten, Aufkleber oder andere Souvenirs in Szene gesetzt. Immerhin: Auch für diese Alben gibt es bereits digitale Lösungen. (tho)