Möglicher Huawei-Bann: Telekom fürchtet Kosten in Milliardenhöhe

In einem internen Dokument listet die Deutsche Telekom mögliche Folgen eines Huawei-Banns auf. Ein solches Szenario wird darin als "Armageddon" bezeichnet.

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Huawei

(Bild: Paul2015/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In einem internen Dokument listet die Deutsche Telekom die Auswirkungen eines möglichen Huawei-Banns auf die Netzinfrastruktur. Das Dokument liegt dem Wirtschaftsmagazin Handelsblatt vor. Ein Szenario, in dem Komponenten chinesischer Ausrüster komplett verboten werden, bezeichnet die Telekom darin als "Armageddon".

Die Telekom befürchtet demnach, dass in einem solchen Fall auch bisher verbaute Technik ausgetauscht werden müsste. Das könne bis zu fünf Jahre dauern und drei Milliarden Euro kosten. Laut Handelsblatt hat die Telekom das Dokument in Vorbereitung auf ein Treffen mit Vertretern von Huawei erstellt. Weder die Deutsche Telekom noch Huawei wollten die Echtheit des Dokuments gegenüber dem Handelsblatt bestätigen. Die Telekom hat sich aber auch öffentlich gegen einen möglichen Huawei-Bann ausgesprochen.

Ein solcher Schritt würde Deutschland beim 5G-Ausbau massiv zurückwerfen, sagte ein Sprecher der Wirtschaftszeitung. Außerdem müssten große Teile Deutschlands während des Austauschs von Komponenten ohne 4G-Netz auskommen.

Die USA haben Huawei im vergangenen Mai auf eine schwarze Liste gesetzt, die US-Unternehmen die Zusammenarbeit mit Huawei verbietet. Dadurch ist auch der Druck auf andere Regierungen gestiegen. Offiziell begründete die US-Regierung den Schritt mit Spionagevorwürfen gegen Huawei. In der Debatte geht es aber auch um die Befürchtung, bei wichtiger Infrastruktur von chinesischen Ausrüstern abhängig zu werden.

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Auch in der Großen Koalition wird darüber diskutiert, ob chinesische Ausrüster beim Netzausbau ausgeschlossen werden sollten. Während die SPD auf den Ausschluss drängt, haben sich führende CDU-Politiker dagegen ausgesprochen. Falko Mohrs, 5G-Berichterstatter der SPD, kritisierte das nun bekanntgewordene Telekom-Dokument gegenüber dem Handelsblatt. Im Zusammenhang mit einem möglichen Huawei-Ausschluss von "Armageddon" zu sprechen, sei unseriöse "Stimmungsmache".

(dahe)