Mögliches WeChat-Verbot: Mehrheit chinesischer Nutzer würde iPhone aufgeben

Die USA wollen Apple dazu zwingen, Tencent-Dienste von seinen Geräten zu streichen. Sollte das für China gelten, drohen Apple laut Umfrage große Abwanderungen.

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WeChat

WeChat gibt es für das iPhone schon lange.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

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Die Regierung der Vereinigten Staaten geht aggressiv gegen chinesische Firmen wie Tencent (WeChat) oder Bytedance (TikTok) vor – zuletzt wollte die Trump-Administration etwa TikTok dazu zwingen, sein US-Geschäft zu verkaufen. Die Maßnahmen könnten auch signifikant auf Apple durchschlagen – insbesondere im Zusammenhang mit WeChat, das in China Wēixìn heißt und dort als Plattform für zahllose Dienste verwendet wird. Eine neue Umfrage belegt dies.

Von 1,2 Millionen Personen in China, die bei dem Kurznachrichtendienst Weibo befragt wurden, würden bis zu 95 Prozent vom iPhone auf ein Android-Gerät wechseln, sollte WeChat von den Apple-Geräten verschwinden müssen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg zitiert einen Nutzer aus Hongkong mit den Worten, ohne WeChat sei das iPhone "Elektronikschrott". Ein entsprechender Bann könnte in gut einem Monat in Kraft treten – wobei derzeit noch niemand weiß, ob er für die USA oder weltweit gilt.

Zuvor hatte bereits der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo vom taiwanischen Investmenthaus TF International Securities davor gewarnt, dass die Maßnahmen der amerikanischen Regierung Apple arg schaden könnten. Sollte es die App für iPhones nicht mehr geben, würden die Verkäufe von Apple-Hardware in China "signifikant zurückgehen". Auch die erwarteten jährlichen Verkaufszahlen für andere Apple-Produkte von AirPods über iPads bis hin zu Macs müsse man in diesem Fall um rund 15 bis 25 Prozent nach unten korrigieren, so Kuo in der vergangenen Woche in einem Bericht an Investoren.

Aktuell scheint man das Problem in der Trump-Administration noch nicht zu sehen. Auf eine Nachfrage eines Journalisten zum Thema antwortete der US-Präsident, ihm seien die Befürchtungen großer amerikanischer Firmen beim Thema WeChat "egal" ("whatever"). Es gehe darum, "das Richtige zu tun, wenn es um die Sicherheit unseres Landes geht". Man sei von China "schwer im Stich gelassen" worden. (bsc)