Mond-Satellit Capstone der NASA absolviert zweites Korrekturmanöver

Nachdem die NASA tagelang keinen Kontakt zu Capstone hatte, ist die Ursache des Problems gefunden. Die Mondsonde führte jetzt ein weiteres Manöver durch.

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So soll Capstone bald um dem Mond kreisen.

(Bild: NASA/Daniel Rutter)

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Der kleine Satellit Capstone, der die bemannte Rückkehr der NASA zum Mond vorbereiten soll, hat nach anfänglichen Problemen jetzt das zweite Korrekturmanöver absolviert – verbraucht wurden etwa 35 Gramm Treibstoff. Das teilte die US-Weltraumagentur mit. Das "Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment" ist als eine Art Wegweiser für die geplante NASA-Raumstation Lunar Gateway gedacht. Capstone war am 28. Juni gestartet worden und hatte die Erdumlaufbahn am 4. Juli verloren. Daraufhin hatte die NASA den Kontakt zu dem würfelförmigen Satelliten verloren und konnte den erst zwei Tage später wieder herstellen.

Wie die US-Weltraumagentur inzwischen herausgefunden hat, war eine "unsauber formatierte Befehlssequenz" verantwortlich für den Kontaktverlust. Das verantwortliche Team habe widersprüchliche Messdaten untersuchen wollen, die der Satellit zur Erde geschickt hat, erklärt Sarah Frazier von der NASA. Beim Versuch, auf Diagnosedaten zuzugreifen, sei der fehlerhafte Befehl übermittelt worden. Eigentlich hätte das System zur Fehlerentdeckung umgehend den betroffenen Sender neu starten müssen, das sei wegen eines weiteren Fehlers in der Flugsoftware aber nicht passiert. Später habe die Software das Problem aber behoben und man habe den Kontakt wiederherstellen können. Die Sonde habe derweil autonom die richtige Ausrichtung beibehalten.

Capstone hat ein Gewicht von 25 Kilogramm und ist in etwa so groß wie ein Mikrowellenherd. Die Sonde soll in einen speziellen Orbit um den Mond einschwenken, auf dem später auch einmal die geplante Raumstation Lunar Gateway um den Erdtrabanten kreisen soll. Der soll langfristige Stabilität garantieren und mit minimalem Energieaufwand aufrechtzuerhalten sein. Die Sonde soll auf dem Weg dahin außerdem eine alternative, weniger treibstoffintensive Route testen, auf der künftig weitere unbemannte Mondmissionen unterwegs sein könnten. Benötigen sollte der kleine Satellit dafür zwischen drei und vier Monaten.

(mho)